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Modulares Schutz- und Bekleidungssystem für Polizei und Militär | Wehrtechnik

Modulares Schutz- und Bekleidungssystem für Polizei und Militär

11/02/2021

Interview mit Siegfried Will, Geschäftsführer, Mehler Vario System GmbH

Siegfried Will

Die weltweit agierende MVS Gruppe in Fulda (Hessen) ist ein bewährter Partner für den professionellen Anwender, wenn es um ganzheitliche Lösungen für den Körperschutz geht. Der Unternehmensverbund versammelt Spezialisten aus der Einsatzanwendung, der Textiltechnik, der Designkunst und dem ballistischen Engineering. Aus diesem innovativen Ansatz ist eine Produktlösung – M.U.S.T. – hervorgegangen, die rasch an jede Gefährdungssituation angepasst werden kann. Siegfried Will, Geschäftsführer der Mehler Vario System GmbH und Gründer der MVS Gruppe, betont, dass die „Modulare, Universelle und Skalierbare Schutz- und Trageausstattung“ so ausgelegt ist, dass der Anwender – von einem elementaren Basisschutz startend mit den harmonisierten Schnittstellen – einfach und schnell auf einen „allumfassenden Rundumschutz“ aufrüsten kann.

wt: Die Bedeutung der persönlichen Schutzausstattung für den Einzelnen – bei Militär und Polizei gleichermaßen – hat nichts von ihrer Bedeutung verloren. Wie hat sich die MVS-Gruppe mit der Mehler Vario System GmbH und ihren vier Tochterunternehmen im Verbund als Partner der Streitkräfte und der Polizei aufgestellt?

Will: Mehler Vario System entwickelt seit über 40 Jahren ballistische Schutzwesten für Polizei und Militär. Der ursprüngliche Fokus auf die ballistische Schutzweste hat sich durch vielfältiges Wachstum auf eine umfangreiche Palette von Schutz- und Taktik-Ausstattungen erweitert. Hierzu gehören die Gründungen von Tochtergesellschaften wie Mehler Law Enforcement (Anti-Riot-Equipment und Handschuhe), Mehler Protective Systems (Kapazitätserweiterung bei der Konfektion von textilen Trägerhüllen) und Mehler Engineered Defence (ballistischer Plattformschutz für Fahrzeuge, Helikopter, Schiffe und Infrastruktureinrichtungen) sowie die Ausdehnung des eigenen Produktprogramms mit z. B. Helmen. Zusätzlich ergänzt haben wir uns darüber hinaus mit Lindnerhof-Taktik, als Spezialist für taktische Ausrüstung und Plattenträger, sowie mit Einsatzbekleidung von Uf Pro.

Durch die hohe Modularität sowie intelligent gelöste Schnittstellen kann die Modulare, Universelle und Skalierbare Schutz- und Trageausstattung (M.U.S.T.) innerhalb kürzester Zeit – auch im laufenden Einsatz – auf veränderte Gefährdungssituationen angepasst werden. (Fotos: Mehler Vario System GmbH)

wt: Für Kunden bei Polizei- und Militäreinheiten haben Sie eine System- oder Produktlösung – M.U.S.T. – entworfen, mit der sich ein, wie Sie sagen, lückenloser Rundumschutz herstellen lässt. Welche Innovationen verbergen sich hinter dem M.U.S.T.-System?

Will: „Lückenlos“ muss ich bei dieser Fragestellung etwas relativieren. Wie alle einsatzerfahrenen Polizisten und Soldaten wissen, kann es einen allumfassenden Rundumschutz ohne gravierende Mobilitätseinschränkung nicht geben. Mit M.U.S.T haben wir jedoch ein System geschaffen, welches den Schutz unter Beibehaltung höchster Mobilität deutlich über den bisherigen Level hinaus erweitert.

Das System beinhaltet dabei unter anderem innovative, leichtgewichtige und ergonomisch designte Hartschutzelemente für bisher ungeschützte und bei einem Treffer durchaus kritische Bereiche des Körpers (z. B. Rippenbogenplatte, Oberarmschale, Oberschenkelplatte).

wt: Wie beurteilen Sie denn die Bedarfssituation beim Militär (Bundeswehr) und bei der Polizei im Bereich der persönlichen Schutzausstattungen und welche technologischen Trends zeichnen sich aus Ihrer Sicht für die kommenden Jahre ab?

Will: Wie immer, wird die technologische Weiterentwicklung von persönlicher Schutzausstattung sowohl von der sich eventuell wandelnden Bedrohung für die Nutzer als auch von Fortschritten und Möglichkeiten der Material- und Prozessentwicklungen getrieben sein.

Auf der Bedrohungsseite bereits heute zu erkennen ist das Verschwimmen von bisher eher trennbaren Einsatzszenarien zu einem unüberschaubaren Gemisch von Anforderungen (z. B. G20 Gipfel in Hamburg). Auswirkungen sehen wir in den „Multi-Schutz“-Anforderungen heutiger Ausschreibungen für Körperausstattungen (KSA) für die Polizei.

Auf der Material- und Prozessseite haben wir in den letzten Jahren enorme Fortschritte verzeichnen können. Für einzelne Schutzanforderungen hat sich das erforderliche Flächengewicht innerhalb der letzten Jahre nahezu halbiert und hier sehen wir noch nicht das Ende erreicht.

wt: Welche Tendenzen erwarten Sie dann etwa bei Modularität und Konfigurierbarkeit?

Will: Aufgrund dieser Unklarheit der kommenden Einsatzsituationen wird der modulare Ansatz noch zusätzlich an Bedeutung gewinnen. Sich aus einem umfassenden „Baukasten“ bedienen zu können, der auch die extremsten Anforderungen mit abdecken kann, ist ein enormer Vorteil – auch für die Logistiker.

Schon heute diskutieren wir mit interessierten Anwendern über die weitere Einbindung M.U.S.T.-kompatibler Module wie verdeckt und ballistisch geschützte, integrierte Lebensrettungswesten für maritime Kräfte oder die Wasserschutzpolizei oder Airbag-Module für Kradfahrer.

wt: Ein Beispiel aus der realen Welt: Unsere Gespräche mit dem Kommando Feldjägertruppe weisen immer wieder auf einen in den letzten Jahren weiter gestiegenen, aber offensichtlich durch Beschaffungen nicht hinreichend gedeckelten Bedarf bei Schutzwesten hin. Wie rasch können Sie auf zusätzliche Bedarfe reagieren?

Will: Aus verschiedensten Gründen gab es in den letzten Jahren in der Tat Verschiebungen in der Bedarfsdeckung insbesondere bei der Bundeswehr. Nach vorliegender Auftragsklarheit wird unsererseits der Produktionsoutput nun deutlich nach oben gefahren. Noch sind wir lange nicht an unseren Kapazitätsgrenzen angekommen und bereit für weiteren Wachstum.

wt: Der ständige Gedankenaustausch mit dem Kunden – ob nun aus dem militärischen Umfeld oder aus dem BOS-Bereich – bietet oftmals erst die Gewähr dafür, dass Sie als bewährter Partner eine aufkommende Bedarfssituation identifizieren. Wie erfolgt überhaupt die Kundenansprache und was unterscheidet Sie womöglich von den Konzepten der Mitbewerber?

Will: Der Austausch mit dem Kunden ist für uns der wichtigste Impulsgeber. Sowohl die Erfordernisse der Beschaffungsebene aber auch der Anwender zu kennen, ermöglicht erst, maßgeschneiderte Produkte zu entwickeln. Informative Messeauftritte und vor allem auch Mundpropaganda durch zufriedene Nutzer sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Kundenansprache. Durch die geschilderte Modularität und gesamtheitliche Praxisnähe heben wir uns im direkten Vergleich mit unseren Mitbewerbern spürbar ab.

Die langjährige Erfahrung in Anwendung, Entwicklung und Design und der regelmäßige Austausch mit Sicherheitskräften aus über 40 Ländern, kommt dabei aber auch stets unseren Kunden zugute.

Stefan Nitschke

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