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Projekt Quadriga: Luftwaffe erhält 38 neue Eurofighter | Wehrtechnik

Projekt Quadriga: Luftwaffe erhält 38 neue Eurofighter

12/02/2021

Die Deutsche Luftwaffe wird in den nächsten Jahren 38 neue Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter erhalten. Nachdem der Verteidigungsausschuss am 4. November 2020 „grünes Licht“ gegeben hatte, stimmte auch der Haushaltsauschuss in seiner Sitzung am 5. November der Beschaffung der Eurofighter der neusten Generation – Tranche 4 – zu. Die Auslieferung der Flugzeuge soll ab 2025 beginnen und 2030 abgeschlossen sein. Bislang hat die europäische Luftfahrtindustrie insgesamt 140 Maschinen der Tranchen 1, 2 und 3 an den deutschen Kunden ausgeliefert. Mit der Zustimmung zu dem „Quadriga-Vertrag“, der ein Volumen von rund €5,5 Mrd. umfasst, ist die Beschaffung gesichert.

Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, begrüßte in einem Tweet am 5. November die politische Zustimmung der beiden Ausschüsse: „Diese wichtige Entscheidung stärkt unsere Fähigkeiten in der Luftwaffe.“

Der Beschaffung der neuen Flugzeuge werde die Einsatzbereitschaft und Verlässlichkeit der Luftwaffe im Bündnis stärken. Der Chief Executive Officer (CEO) von Airbus Defence and Space, Dirk Hoke, kommentierte die strategische Bedeutung der Beschaffung: „Die Zukunftsfähigkeit des Eurofighters ebnet den Weg zu einem Future Combat Air System – beides Programme, die über viele Jahrzehnte hinaus Kernelemente einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik bilden werden.“

Die erste Baureihe (Tranche 1) des Eurofighter beherrscht in erster Linie den Luftkampf und wird deshalb vorrangig zur Besetzung der Alarmrotten in Deutschland und im Baltikum (Verstärktes Air Policing Baltikum) genutzt. Die Kampfjets der Tranche 2 und 3 sind mehrrollenfähig und können sowohl gegen gegnerische Kampfflugzeuge (air-to-air) als auch gegen Bodenziele (air-to-ground) eingesetzt werden.

Die Tranche 4-Flugzeuge werden im Gegensatz zu den Kampfflugzeugen der Tranche 3 über das hochmoderne E-Scan-Radar verfügen, das an die Stelle des bislang eingesetzten mechanischen Captor-Radars tritt. Außerdem verfügen sie über den Luft/Boden-Lenkflugkörper Brimstone, über Verbesserungen des Selbstschutzsystems (Defensive Aid Sub-System; DASS), den Litening 5-Behälter sowie Verbesserungen der Avionik-Struktur. Zur Beschaffung gehören auch vier „instrumentierte“ Eurofighter (Instrumented Production Aircraft, IPAs). Zeitgleich zum Zulauf der Tranche 4-Jets wird außerdem das „Nationale Test- & Evaluierungszentrum Eurofighter“ – ein Verbund aus Luftwaffe, Beschaffungsorganisation, Zulassung und Industrie – eingerichtet.

Schweiz entscheidet 2021 über neue Kampfflugzeuge

In der Schweiz haben sich vier Hersteller an der internationalen Ausschreibung für das Neue Kampfflugzeug (NKF) beteiligt: Airbus schickt den Eurofighter ins Rennen, Boeing die F/A-18 Super Hornet, Dassault Avation die Rafale und Lockheed Martin die F-35A. Für den Eurofighter ist das offizielle Angebot am 18. November 2020 beim Bundesamt für Rüstung – armasuisse – termingerecht eingereicht worden. Die Offerte wurde von Deutschland im Namen der anderen Eurofighter-Nationen (Großbritannien, Italien, Spanien) sowie von den Industriepartnern Airbus, BAE Systems und Leonardo vorbereitet und übergeben. Es erfüllt die Anforderungen der Schweiz an das NKF, das die gegenwärtig genutzte Flotte aus F-5- und F/A-18-Flugzeugen ersetzen soll. Mit einer Typen-Entscheidung wird in diesem Jahr gerechnet.

Deutschland bietet der Schweiz mit der Anschaffung des Eurofighter an, die bestehende Partnerschaft zu vertiefen, vor allem im Hinblick auf die gemeinsame Ausbildung der beiden Luftstreitkräfte. Dabei erhält die Schweiz volle Autonomie bei der Nutzung, Wartung und der Verwendung der Daten ihrer Flugzeuge. Der deutsche Botschafter in der Schweiz, Michael Flügger, erklärte deshalb, Deutschland lade die Schweiz als Nachbarn in sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Fragen ein, ihren Luftraum durch den Eurofighter zu schützen und eng mit deutschen Luftstreitkräften zusammenzuarbeiten. Der Diplomat sagte: „Für Deutschland ist die Schweiz nicht einfach ein Kunde, sondern ein strategischer Weggefährte, mit dem wir unsere ohnehin schon enge Kooperation noch weiter vertiefen möchten. Der Eurofighter ist die einzige Plattform, die von mehreren europäischen Nationen gemeinsam entwickelt und betrieben wird.“ Der Eurofighter wäre „eine ideale Lösung für die Schweiz“, so Flügger abschließend.

Das Eurofighter-Angebot bietet auch aus Sicht des CEO von Airbus Defence and Space, Hoke, das beste Gesamtpaket für die Schweiz. Hoke betonte: „Durch die Bereitstellung von Konstruktionsdaten und anderen wichtigen Informationen wird der Schweiz die vollständige und unabhängige Kontrolle über den Eurofighter ermöglicht, was volle Transparenz garantiert.“

Sollte sich die Schweiz für den Eurofighter entscheiden, würden vier Nationen in Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien) über das gleiche Kampflugzeug verfügen. Dies würde neue Chancen für eine engere Zusammenarbeit der vier Luftwaffen eröffnen – unter Wahrung der politisch wichtigen Neutralität der Schweiz.

Dr. Theodor Benin

Die Beschaffung der 38 neuen Eurofighter ist „Quadriga-Vertrag“ vereinbart worden. Die Sonderbemalung macht auf die deutlich leistungsfähigere Tranche 4 aufmerksam. (Foto: Bundeswehr/Toni Dahmen)

Stefan Nitschke

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