TDW – Wirksystem-Spezialist verstärkt Engagement im Bereich Sonderschutz

22/02/2021

Ein Transporter steht quer auf der Straße und blockiert die Weiterfahrt einer Fahrzeugkolonne. Plötzlich tauchen maskierte Männer auf, Schüsse fallen, eine Explosion. Doch statt sich zu ergeben, drehen die Fahrzeuge um und fahren davon. Die Angreifer bleiben erfolglos zurück. Gegen die rundum gepanzerten Fahrzeuge haben sie keine Chance. Spezielle Sicherheitstechnik in Serienfahrzeugen schützt die Insassen beispielsweise bei einem Überfall.

Wenn es um Sicherheit geht, vertrauen zahlreiche Regierungschefs, Manager, Hilfsorganisationen, Behörden auf gepanzerte Fahrzeuge. Mit simulierten Angriffsversuchen demonstrieren Hersteller von so genannten Sonderschutzfahrzeugen potenziellen Kunden und Sicherheitsexperten die Vorteile ihrer Fahrzeuge.

Unter Beschuss: Ein Schütze auf einem Beschussstand der TDW in Schrobenhausen. (Fotos: WELP Holding GmbH/TDW GmbH)

In Deutschland gehört die TDW GmbH zu den führenden Anbietern für die Durchführung solcher Tests. Mit ihrem Test- und Versuchsgelände hat die TDW ein Alleinstellungsmerkmal. Das Gelände, das bereits seit den 1950er Jahren betrieben wird, umfasst etwa 21 ha und umfasst mehrere Bunker, Beschussstände sowie abgeschirmte Freiflächen. Hier darf das Unternehmen 300 Tonnen Sprengstoff lagern und mit bis zu 50 kg Sprengstoff und Munition „scharf“ sprengen. Genutzt werden diese Kapazitäten vor allem für das Kerngeschäft der bayerischen Tochter von MBDA Deutschland – die Entwicklung und Produktion von Gefechtskopfsystemen für die Streitkräfte.

Das Unternehmen kann mit diesen Kapazitäten bereits in einer frühen Phase Entwicklungsergebnisse von Gefechtskopfsystemen überprüfen. Durchgeführt werden die Arbeiten von Spezialisten, wie Messtechnikern, Sprengberechtigten und Feuerwerkern, die auf eine militärische Vergangenheit zurückblicken können.

Jahrzehntelanges Know-how – Weiterer Ausbau des Geschäftsfeldes

Seit mehreren Jahrzehnten kooperiert das Unternehmen aber auch mit Herstellern von Sonderschutzfahrzeugen. Panzerkäfige aus hochfestem Stahl, schussfeste Kunststoffe wie Aramid und Kevlar sowie mehrere Zentimeter dickes Sicherheitsglas sollen die Insassen zuverlässig vor dem Beschuss mit Handfeuerwaffen, vor Handgranaten und sogar Sprengfallen schützen. Ob die Fahrzeuge der Hersteller den hohen Sicherheitsstandards entsprechen, wird mit aufwendigen Tests von den TDW-Spezialisten auf dem Versuchsgelände in Schrobenhausen überprüft. Die TDW hat sich insbesondere darauf spezialisiert, Kunden im Rahmen von Zertifizierungskampagnen zu unterstützen. Die Kampagnen umfassen sowohl den Beschuss mit Handfeuerwaffen als auch Sprengungen mit militärischen Wirkmitteln oder speziellen Prüfladungen. Der enge Schulterschluss mit den Beschussämtern und Sicherheitsbehörden ist dabei erforderlich, da diese nur eingeschränkt über eigene Infrastruktur und Personal für die Durchführung dieser umfangreichen Test- und Versuchskampagnen verfügen.

Stephan Schüll, zuständiger Feuerwerker und Projektleiter bei der TDW: „Es ist wichtig, dass die Kunden in einer möglichst frühen Phase der Entwicklung erste Versuche und Tests durchführen. So können mögliche Schwachstellen erkannt und verbessert werden. Uns ist es wichtig, aktiv unser Wissen und unsere Fähigkeiten einzubringen. Im Gegenzug sichern wir unseren Partnern aus Industrie und Behörden größtmögliche Flexibilität zu. Gerade die Fähigkeit, in größeren Mengen Sprengstoff und Munition einzulagern, eröffnet die Möglichkeit, auch kurzfristig Versuche anzusetzen.“

Trefferaufnahme: Ein Fahrzeug der WELP Holding GmbH nach Beschuss in Schrobenhausen.

Die Nachfrage nach gepanzerten Limousinen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Experten gehen davon aus, dass der weltweite Absatz von Sonderschutzfahrzeugen in den vergangenen Jahren gestiegen ist und weiter steigen wird. Insbesondere nach der internationalen Ausbreitung von Terroranschlägen wächst das Geschäft mit der Sicherheit und damit auch die Nachfrage nach entsprechenden Fahrzeugen. Immer mehr Privatleute, die sich vor wachsender Kriminalität und Gewaltbereitschaft schützen müssen, setzten auf die beschussfesten Fahrzeugvarianten.

Den weltweiten Markt für die Sicherheitsfahrzeuge teilen sich zahlreiche Nachrüster, die Serienfahrzeuge in unterschiedlicher Qualität umbauen, sowie eine vergleichsweise kleine Zahl Automobilhersteller, die gepanzerte Autos direkt ab Werk liefern. In Deutschland gehören Audi, BMW und Mercedes-Benz zu den größten Produzenten von gepanzerten Fahrzeugen.

Thomas Malenke, Geschäftsführer der TDW, möchte das Geschäftsfeld weiter auszubauen.

Darüber hinaus wünscht er sich eine engere Kooperation mit den Herstellern militärisch genutzter Sonderschutzfahrzeuge, für die die TDW derzeit hauptsächlich Strukturen und Materialien teste.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, noch intensiver auf die Bedürfnisse unserer Partner einzugehen. Dazu gehört für uns auch, die Entwicklungen im Markt aktiv mitzugestalten“, betont Malenke.

Der Geschäftsführer der TDW sieht das Unternehmen hierfür gut aufgestellt. Dies zeige ihm nicht zuletzt die Tatsache, dass die WELP Holding GmbH, ein führender Hersteller von sondergeschützten Fahrzeugen, erstmals TDW als Mitveranstalter für das Security Forum 2021 auftritt.

„Gerade bei dieser Veranstaltung, bei der 350 Experten aus den Bereichen Politik, Sicherheitsbehörden und Industrie in Schrobenhausen vertreten sein werden, möchten wir demonstrieren, dass wir Spezialist für Wirkung und für Schutz sind“, so Thomas Malenke.

Partner: Die TDW ist Partner der Hersteller von Sonderschutzfahrzeugen – mit der WELP Holding GmbH kooperiert sie dieses Jahr unter anderem zum Security Forum 2021.

Stefan Nitschke

Ähnliche Artikel

$( document ).ready(function() { $('input.et_pb_searchsubmit').val('Suche'); });