Die Schweizer Bundesrätin und Chefin des VBS (Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport) Viola Amherd und die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer haben sich am 15. April 2021 in einer Videokonferenz über die bilateralen Beziehungen sowie das Programm Air2030 ausgetauscht. Bei Air 2030 geht es vor allem um die Beschaffung eines neuen Kampfflugzeuges für die Schweiz. Deutschland bietet zusammen mit Airbus den Eurofighter an.
Die Verteidigungsministerinnen diskutierten Stand und Perspektiven der engen bilateralen Beziehungen, die die Schweiz und Deutschland bei der militärischen Ausbildung wie auch bei Einsätzen pflegen. Dabei tauschten sich die Ministerinnen über den Westbalkan und den gemeinsamen Einsatz im Rahmen der friedensfördernden Mission KFOR in Kosovo aus. Bundesrätin Amherd informierte ihre Amtskollegin über die Weiterentwicklung der militärischen Friedensförderung der Schweiz. Der Bundesrat will diese in Zukunft noch stärker auf qualitativ hochwertige Beiträge ausrichten. Neben Einsätzen für die Aufklärung soll der Fokus des Engagements geografisch erweitert und stärker auf Afrika gelegt werden.
Cyber-Defence war ebenfalls Thema der Gespräche. Darüber hinaus befassten sich die Verteidigungsministerinnen auch mit der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und der Pandemie-Bekämpfung.
Thema der Gespräche war auch das Programm Air2030. Bundesrätin Amherd sprach mit ihrer deutschen Amtskollegin über den Stand und die nächsten Schritte der geplanten Beschaffung neuer Kampfflugzeuge. Zur Auswahl steht auch der Eurofighter, den Deutschland federführend zusammen mit Großbritannien, Spanien und Italien anbietet. Die Konkurrenz kommt aus Frankreich (Dassault Rafale) sowie aus den USA – hier zwei Angebote mit der Boeing F/A-18 Super Hornet und Lockheed-Martin mit der F-35A. Saab hatte seine Teilnahme mit dem Gripen E nach Flugerprobungen im Jahr 2019 bereits zurückgezogen.