Nachdem zur Finanzierung des Taktischen Luftverteidigungssystems (TLVS) derzeit nur unzureichende Haushaltsmittel für 2021 und Folgejahre vorgesehen sind, steht MBDA Deutschland vor einer Restrukturierung. Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit von MBDA Deutschland sicherzustellen. In diesem Zusammenhang wird MBDA Deutschland die Zahl der Arbeitsplätze um 300 Stellen reduzieren und weitere Maßnahmen zur Kostensenkung durchführen. Planung und Umsetzung erfolgen in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern. Von den Anpassungsmaßnahmen sind grundsätzlich alle Geschäftsbereiche und Standorte betroffen. Die Schließung eines Standorts ist aktuell nicht geplant.
Thomas Gottschild, Geschäftsführer MBDA Deutschland, sagte dazu: „Durch die nicht absehbare Beauftragung von TLVS sind wir jetzt leider gezwungen, die Strukturen der MBDA Deutschland GmbH anzupassen. Dabei werden wir uns zukunftssicher ausrichten und darauf achten, auch zukünftig für unsere Kunden kompetent und leistungsfähig in den Bereichen Flugkörper, komplexe Waffen und Luftverteidigungssysteme zu bleiben. Sollte sich die Auftragslage nachhaltig verbessern, werden wir den Restrukturierungsplan daran anpassen.“
Zum Hintergrund: Im Bundeshaushalt 2021 ist TLVS lediglich mit einem sehr geringen Sockelbetrag vorgesehen. Ein Vertragsschluss zur Realisierung TLVS ist in 2021 nicht mehr geplant. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer kündigte stattdessen an, die Luftverteidigung in ihrer Gesamtheit prüfen und bewerten zu wollen.
Seit der Auswahlentscheidung im Jahr 2015 arbeitet MBDA Deutschland mit dem deutschen Kunden an der Realisierung von TLVS. Das Unternehmen hat bislang insgesamt €150 Mio. in das Projekt investiert, um über diesen langen Zeitraum Kernkompetenzen im Bereich Luftverteidigung zu erhalten und auszubauen sowie die geforderten Angebote zu erstellen und zu verhandeln.