RUAG und RAYTHEON kooperieren bei PATRIOT für die Schweiz

07/10/2021

Nachdem sich der Bundesrat Ende Juni für die Beschaffung des Patriot Systems des US-Herstellers Raytheon Technologies im Rahmen der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite (BODLUV GR) entschieden hatte, hat nun ein erstes persönliches Treffen zwischen dem Präsident von Raytheon und dem CEO von RUAG, Wes Kremer und Andreas Berger, in der Schweiz stattgefunden. Neben der Unterzeichnung einer Absichtserklärung für eine künftige Zusammenarbeit lag der Schwerpunkt der Gespräche auf der Erarbeitung gemeinsamer Projekte. Bereits zu Beginn des Ausschreibungsverfahrens für das neue BODLUV-System war RUAG als Material-Kompetenzzentrum bestimmt worden und übernimmt damit einen wichtigen Teil der Verantwortung für das Life Cycle Management der Patriot-Systeme für die Schweizer Armee.

Durch den Entscheid der Schweiz für Patriot als BODLUV GR-Abwehrsystem wird das Land zum 18. Patriot-Partner weltweit und zur achten europäischen Nation, die für ihre bodengestützte Flugabwehr auf das bewährte System setzt. Die Patriot-Offerte für die Schweiz wurde von Raytheon Technologies in Zusammenarbeit mit den in der Schweiz ansässigen Unternehmen Rheinmetall Air Defence AG und Mercury Systems, Inc. eingereicht. Die Unternehmen schlugen Projekte für die Schweizer Industrie vor, die nicht nur alle Sprachregionen abdecken, sondern die direkten Kompensationsziele des Bundesrats übertreffen.

«Mit der Erweiterung unseres Schweizer Patriot-Teams durch RUAG bieten wir eine massgeschneiderte Lösung, welche die Schweizer Armee unabhängig nutzen kann. Gleichzeitig wird das Schweizerische Segment der Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie gestärkt und ausgebaut», erklärt Wes Kramer, Präsident der Sparte Raytheon Missiles & Defense, einer Gesellschaft von Raytheon Technologies. «Gemeinsam mit anderen Schweizer Industriepartnern werden wir der Schweiz das modernste und leistungsfähigste System gemäss Anforderungen an die Luftverteidigung liefern, das den Schutz ihrer Souveränität gewährleistet.»

RUAG stellt den grössten Teil der Unterhalts- und Ausbildungskapazitäten für die Patriot-Systeme bereit. Dazu gehören die Produktion von spezialisiertem Wartungs- und Unterstützungsmaterial, die Herstellung von Simulatoren für die Wartungsausbildung und die Anpassung von Fahrzeugen und Anhängern an die Schweizer Mobilitätsbedingungen. Darüber hinaus erstellt RUAG ein Zentrum für Instandhaltung, Reparatur und Überholung, das als Werkstatt für die Zwischenwartung und zur Reparatur des Patriot-Systems dienen wird. Das Wartungszentrum wird zudem erweiterte Reparaturen anbieten, die normalerweise auf Herstellerebene durchgeführt werden. Mit der Schaffung dieses ersten regionalen Reparaturzentrums für Patriot in Europa kann RUAG in Zukunft auch die anderen europäischen Patriot-Nutzer unterstützen.

Die beiden Manager erörterten die Rolle von RUAG bei der Umsetzung dieser und anderer Projekte. Zur Sprache kamen die Themen Infrastruktur für Wartung und Instandhaltung, Ausbildung und Truppenunterstützung, aber auch wie sich RUAG durch die Beteiligung an Kompensationsprojekten neue Technologien sichern und durch das gewonnene Know-how langfristig eine hohe Unterhaltsqualität gewährleisten kann.

«Mit unserer Mitwirkung im Schweizer Patriot-Team sorgen wir weiterhin dafür, dass relevantes Know-how und die Expertise für Sicherheitstechnologien im Inland erhalten bleiben und stärken damit die Unabhängigkeit und die Sicherheit der Schweiz», sagt Andreas Berger, CEO RUAG MRO Holding AG. «Dieses schweizerische Patriot-Team ist der beste Beweis für die erfolgreiche Einbindung der Schweizer Industrie in internationale Beschaffungs-programme.»

Patriot ist das technologisch fortschrittlichste, meisterprobte und bewährteste bodengestützte Luftabwehrsystem der Welt, das anhand von Daten aus regelmässigen Tests ständig verbessert wird. Das im Einsatz befindliche System profitiert von einem kontinuierlichen Lernprozess, der auf den Daten von über 1’500 Such- und Abfangflügen, Dutzenden von jährlichen Raketenabschüssen, zahlreichen Trainings und laufenden Einsätzen unter verschiedensten Umgebungs- und Betriebsbedingungen beruht.

Pressemitteilung

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