Eine Teilaußerdienststellung im Zeichen der Nachhaltigkeit – 93% des Materials wird Wiederverwertet

18/11/2021

162 Panzerhaubitzen und 58 Transportwagen wurden unter Berücksichtigung verschiedener Nachhaltigkeitskriterien außer Dienst gestellt und entsorgt. Rund 143 verschiedene Positionen von Ersatzmaterial werden für die noch im Einsatz stehenden Fahrzeuge wiederverwendet. Rund 4’200 Tonnen verschiedenster Materialien wurden recycelt, davon werden 93% direkt wiederverwertet und neuen Verwendungszwecken zugeführt. Die Teilaußerdienststellung begann im Januar 2020 mit der Zerlegung des ersten Fahrzeugs und endete am 18. November 2021 mit der Zerlegung der letzten Panzerhaubitze und des letzten Raupentransportwagens.

Bei der Erarbeitung des Entsorgungskonzeptes wurde von Anfang an großen Wert auf Nachhaltigkeitskriterien gelegt. Insbesondere wurde der Ersatzteilgewinnung, einem nachhaltigen Entsorgungsprozess und der Wiederverwertung des entsorgten Materials eine zentrale Bedeutung beigemessen. Ziel war, die Teilaußerdienststellung so ökologisch und ressourcenschonend wie möglich durchzuführen. Es wurde speziell auch darauf geachtet, dass der Transport hauptsächlich über den Schienenverkehr erfolgt und nur kurze Distanzen über den Straßenverkehr notwendig sind. Der Zuschlagsempfänger des Teilaußerdienststellungsauftrages wurde in einem Wettbewerb (Einladungsverfahren) ermittelt. Mit der Firma Thévenaz-Leduc SA mit Sitz in Ecublens VD konnte ein Schweizer Entsorgungsdienstleister und Recyclingspezialist als Generalunternehmer verpflichtet werden, der diese Kriterien am wirtschaftlichsten erfüllt.

Schweizer M109 KAWEST. (Foto: VBS)

Abrüstung und Ersatzteilgewinnung

Vor der Anlieferung an den Entsorgungsspezialisten wurde jedes Fahrzeug durch das Labor Spiez auf Radioaktivität kontrolliert und freigegeben. Die Prüfung und der Ausbau von wiederverwendbaren Ersatzteilen und Baugruppen wurde von der Logistikbasis der Armee (LBA) ausgeführt. Rund 143 verschiedene Materialpositionen, wie z.B. Motoren, Heizungen, Navigationssysteme etc., wurden den beiden Fahrzeugtypen entnommen und können für die weiterhin im Einsatz stehenden Panzerhaubitzen und Raupentransportwagen weiterverwendet werden.

Demilitarisierung und Materialrückgewinnung

Die Panzerhaubitzen und Raupenfahrzeuge wurden anschließend vom Generalunternehmer nach den strengen Auflagen von armasuisse demilitarisiert. Das heißt, die militärischen Fahrzeuge wurden so verändert resp. zerstört, dass eine Wiederherstellung der militärischen Eigenschaften nicht mehr möglich ist. Danach wurden die Fahrzeuge zerlegt und die zurückgewonnenen Materialien, wie z. B. Aluminium, Stahl, Kupfer, Bronze und Leichteisen, separiert und auf dem Sekundärrohstoffmarkt weiterverkauft. Insgesamt wurden rund 4’200 Tonnen Material bearbeitet. Davon werden rund 93% direkt wiederverwertet und neuen Verwendungszwecken zugeführt.

Raupentransportwagen M548. (Foto: VBS)

Finanziell positive Bilanz für das VBS

Mit dem Verkauf der zurückgewonnenen Rohstoffe werden einerseits die finanziellen Aufwendungen des Generalunternehmens für die Entsorgungsarbeiten vollumfänglich gedeckt. Andererseits wird ein finanzieller Ertrag erwirtschaftet, der zurück ins VBS fliesst und für weitere Außerdienststellungen eingesetzt werden kann.

Über das Projekt Teilaußerdienststellung M109 und M548 (TAdS M109 und M548)

Mit der Armeebotschaft 2018 haben die Räte der Teilaußerdienststellung der Panzerhaubitzen M109 und Raupentransportwagen M548 zugestimmt. Er war das erste Mal, dass eine Außerdienststellung dem Parlament zur Genehmigung vorgelegt wurde.

Pressemitteilung

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