HENSOLDT entwickelt „MUSS 2.0“

24/11/2021

HENSOLDT erweitert die Leistungsfähigkeit seines Selbstschutzsystems für Panzerfahrzeuge MUSS (= Multifunctional Self-Protection System), um zusätzliche, neu auftretende Bedrohungen zu detektieren und abzuwehren. Mit der Weiterentwicklung im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) soll das MUSS 2.0 in Größe, Gewicht und Anzahl der Baugruppen optimiert werden. Zugleich sollen die Fähigkeiten im Bereich der Flugkörper-, Geschoss- und Laserdetektion verdoppelt werden.

Zukünftig werden mit Hilfe von „MUSS 2.0“ auch Laser-Entfernungsmesser der zweiten Generation detektiert. Ebenso erfassen die Sensorköpfe Laser Strahlreiter (englisch: Beam Rider), die bei der Steuerung von Lenkflugkörpern zum Einsatz kommen. Mit Hilfe des neuen Laserwarners wird nicht nur die Richtungsauflösung, sondern auch die Fähigkeit zur Bedrohungsidentifikation gesteigert. Durch die erhöhte Rechenleistung der Zentraleinheit können sowohl zusätzliche Flugkörper- und Geschossbedrohungen detektiert als auch neue Anwendungen wie HFI (Hostile Fire Indication) implementiert werden. Darüber hinaus wurden die Schnittstellen um die NATO Generic Vehicle Architecture (NGVA) erweitert, um „MUSS 2.0“ in kurzer Zeit auf weitere Plattformen portieren zu können.

Mit der zweiten Generation „MUSS“ beabsichtigt HENSOLDT den Markt der mittleren gepanzerten Truppenfahrzeuge, Schützenpanzer und Kampfpanzer als reines Soft-Kill- oder sogenanntes Layered-System national und international zu erschließen. Von der ersten Generation MUSS wurden in den letzten acht Jahren bereits mehr als 350 Baugruppensätze für das erste Los des Schützenpanzers „Puma“ geliefert. Damit ist „MUSS“ derzeit weltweit das einzige aktive, in Serie gelieferte Softkill-Schutzsystem für Bodenfahrzeuge im operativen Einsatz.

Der Einsatz von MUSS senkt die Wahrscheinlichkeit, von einem Panzerabwehr-Lenkflugkörper oder einer lasergelenkten Waffe getroffen zu werden, drastisch. Ein MUSS-System umfasst vier Warnsensoren, eine Zentraleinheit, einen IR-Jammer sowie einen richtbaren Nebelwerfer mit Steuerelektronik. Der Warnsensor detektiert anfliegende Flugkörper und auf das Fahrzeug gerichtete Laserstrahlen. Daraufhin werden von der Zentraleinheit Infrarot-Maßnahmen zur Störung der Flugkörpersteuerung und, bzw. oder pyrotechnische Gegenmaßnahmen ausgelöst.

HENSOLDT optimiert mit „MUSS 2.0“ das bestehende System weiter.  Foto: HENSOLDT

Pressemitteilung

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