Oerlikon Skyranger 30: Flugabwehr aus der Bewegung

apf

22/06/2022

Rheinmetall stellt das Waffensystem Oerlikon Skyranger 30 für die Luftnahverteidigung vor. Das Waffensystem basiert auf dem Fahrgestell des GTK BOXER und verfügt über einen integrierten, unbemannten Geschützturm. Der Turm ist sehr flach und wiegt weniger als 2,5 Tonnen. Dadurch bleibt die hohe Mobilität des BOXER-Radfahrzeugs erhalten. Der Turm wurde von dem slowenischen Unternehmen VALHALLA entworfen und gebaut. Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs beträgt 38,5 Tonnen.
Aktuelle Konflikte wie in der Ukraine, Syrien oder Berg-Karabach zeigen die komplexe Bedrohung aus der Luft. Dazu gehören heute auch taktische Mikro- und Kleindrohnen. Gerade in der Verteidigung gegen diese haben viele Streitkräfte eine echte Fähigkeitslücke. Eine besondere Herausforderung stellt dies für mobile Einheiten dar, die diese auch unterwegs aufspüren, identifizieren und gegebenenfalls bekämpfen müssen.
Genau für diese Herausforderungen hat Rheinmetall das Waffensystem Oerlikon Skyranger 30 mit seinen passiven und aktiven Sensoren und der 30 mm Oerlikon Revolverkanone entwickelt. Hinzu kommt ein entsprechendes Selbstschutzsystem (Rapid Obscuring System ROSY). Bei dem gezeigten Fahrzeug handelt es sich um einen Konzeptdemonstrator.


Die erste Verteidigungslinie ist der aktive Erkennungssensor RAD, ein S-Band-AESA-Radar, das sogar UAS der Klasse I erkennen kann. Fünf Module sind rund um den Turm verteilt und sorgen für eine 360°-Abdeckung. Die Reichweite beträgt bis zu 20 km. Damit die eigene Position dank der aktiven Strahlung des Radars nicht ständig verraten wird, ist auch ein passives Fast InfraRed Search and Track (FIRST) System integriert. Dieses überwacht und alarmiert, wenn ein Ziel erkannt wird. Der aktive Sensor kann dann zugeschaltet werden.
Die Identifizierung und Verfolgung erfolgt dann durch einen kombinierten Sensorkopf mit Wärmebild, Videokanal und zwei Laserentfernungsmessern. Auch ein X-Band-Radar kann eingesetzt werden.
Die Bekämpfung erfolgt mit dem Oerlikon Cannon 30 mm x 173 Revolver, der programmierbare Airburst-Munition mit einer maximalen Kadenz von 1.000 Schuss/Minute verschießen kann. Die Ahead-Geschosse enthalten 160 Wolfram-Projektile. Durch die Programmierung werden die Geschosse in einem optimalen Abstand zum Ziel ausgelöst, wodurch ein tödlicher Splitterkegel entsteht. Rheinmetall gibt die effektive Kampfentfernung mit 4.000 Metern an. Weitere Munitionstypen, die versiegelt werden können, sind HEI, HEI-T und TP-T. Darüber hinaus können auf Wunsch des Kunden Luft-Boden-Lenkflugkörper in den Turm integriert werden.
Das System kann gegen konventionelle und neue Bedrohungen aus der Luft eingesetzt werden, einschließlich Raketen, UAS, LSS-Bedrohungen (Low Slow and Small) und RAM (Raketen, Artillerie und Mörser).

apf

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