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Neuer Duellsimulator im Test | Wehrtechnik

Neuer Duellsimulator im Test

17/08/2022

Mit „AGDUS Easy“ wird derzeit eine mögliche Ergänzung zum inzwischen veralteten Duellsimulator AGDUS erprobt. In Kooperation mit dem Schießübungszentrum Panzertruppen in Munster ist der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr) federführend dabei. Die ersten Tests sind vielversprechend und machen den Duellsimulator zur Innovation des Monats.

Der Verantwortliche für das Projekt, Hauptmann Christoph Ritschel, überprüft die Zieloptik der Übungswaffen. (Foto: Bundeswehr/Cyber Innovation Hub der Bundeswehr)

Übungswaffen bieten Vorteile

AGDUS Easy ist wie das alte System lasergestützt und soll zur Ausbildung infanteristischer Grund- und Schießfertigkeiten – insbesondere bei der Einsatzvorausbildung – und im Häuserkampf zur Simulation von realitätsnahen Gefechtssituationen eingesetzt werden. Das System besteht aus vier Komponenten: Übungswaffen, der Treffersensorik am Körper (Body Units und T-Shock-Trefferfeedback), einer Zielscheibe mit LEDs und einem mobilen Auswertesystem. Wesentliche Neuerung: Bei AGDUS Easy werden keine echten Waffen, sondern exakte Nachbauten verwendet, die in ihrer Haptik, Optik und Funktion sehr realistisch sind.

„Das hat zahlreiche Vorteile“, sagt der Projektverantwortliche, Hauptmann Christoph Ritschel. Das System arbeite komplett ohne Manövermunition. „Die Kosten für die Lagerung und den Transport sowie die nötigen Manöverpatronengeräte entfallen vollständig“, so Ritschel. Ebenso werde auf diese Weise das in der Munition enthaltene Messing und Schießpulver eingespart, das besonders umweltbelastend sei. Und zu Verletzungen durch ungewollte Schussabgaben, Knalltraumata oder Verbrennungen könne es gar nicht erst kommen.

Die Übungswaffen können dezentral lagern und müssen nicht zwangsläufig in der Waffenkammer gesichert sein. Damit ist das Duellsystem für Schießübungen im Zug- oder Kompanierahmen schnell und flexibel in nur 30 Minuten einsatzbereit. Eine weitere Neuerung ist das sogenannte T-Shock-Trefferfeedback, das einen muskelstimulierenden Impuls über ein geklebtes Pad am Oberarm gibt. Ein Ausfall oder eine Verwundung kann so realitätsnah angezeigt werden. Das System kann in kurzer Zeit aufgebaut werden und bietet umfassende Möglichkeiten bei der Auswertung der Treffer und des Feuerkampfes, die mobil über ein tragbares Tablet erfolgt.

Die sogenannten Body Units erfassen im Radius von 360 Grad die Treffer. Das T-Shock-Pad überträgt nach einem Treffer einen Muskelimpuls in den Unterarm. (Grafik: Bundeswehr)

AGDUS ist bewährt aber veraltet

Das aktuelle, ebenfalls laserbasierte System AGDUS wurde Mitte der 1990er in die Bundeswehr eingeführt. Neben Hand- und schweren Waffen können auch Panzer wie der Leopard 2 oder der Marder mit dem System ausgestattet werden. Wird der Empfänger getroffen, ertönt ein akustisches Signal im Steuergerät. Ein Display gibt je nach Trefferzone die Schwere der Verwundung oder des Schadens an und ermittelt eine mögliche Ausfallzeit. Inzwischen in die Jahre gekommen, nimmt die Organisation eines Duelltrainings nach heutigen Maß viel Zeit in Anspruch. Die behäbige Einsetzbarkeit und die zeitaufwändige Kalibrierung führen vielfach dazu, dass ganze Trainingseinheiten ausfallen müssen.

Evaluation steht noch aus

Die Beschaffung von AGDUS Easy zur Erprobung wird vom Budget des Cyber Innovation Hubs getragen. Der Test geht auf eine Initiative aus der Truppe zurück: Oberstabsfeldwebel Torsten D, selbst Schießberater, hatte sich dazu als Ideengeber an den Cyber Innovation Hub gewendet und begleitet seitdem die Erprobung. Die Auslieferung an das Schießübungszentrum Panzertruppen erfolgte bereits im Dezember 2021.

Die noch ausstehende Evaluation soll dann von erfahrenen Schießberatern des Zentrums begleitet und die Ergebnisse sollen in einem Abschlussbericht festgehalten werden. Die aktuelle Erprobung ist allerdings nicht mit der einer Wehrtechnischen Dienststelle (WTDWehrtechnische Dienststelle) zu vergleichen. „Über Innovationsvorhaben wie AGDUS Easy sollen vielmehr Technologien innerhalb von drei bis sechs Monaten in die Truppe gebracht werden, um Erkenntnisse über das Potenzial der Technologie zu gewinnen“, sagt Ritschel. Die Beteiligung von übergeordneten Dienststellen wie Kommandos und Ämtern ist dabei auf ein Minimum reduziert.

Autor: Patrick Enssle, RedBw

Pressemitteilung

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