Auszeichnung für Umwelt, Soziales, Ethik und Beschaffung für VINCORION

01/12/2022

Das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel bei Hamburg ist von der Beratungsfirma EcoVadis für seine Bemühungen zu nachhaltiger Unternehmensführung ausgezeichnet worden. In dem „Sustainabilty Rating“ von EcoVadis wurden die Bereiche Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung untersucht. VINCORION kommt mit einer „Silber-Medaille“ auf den 74. Prozentrang, schneidet also besser oder gleich als 74 Prozent der von EcoVadis bewerteten Unternehmen ab. Dafür bekommt das Unternehmen die „Silber-Medaille“ verliehen.

Astrid Biesterfeldt ünberreicht das Zertifikat mit dem EcoVadis Rating an Dr. Stefan Stenzel, CEO VINCORION.

EU-Vorgaben fordern Nachhaltigkeitsberichte

Die Zertifizierungs-Firma mit Sitz in Paris ist eine unabhängige Gesellschaft für die Bewertung von Nachhaltigkeit. Dabei werden Felder wie „Sustainability“ und Corporate Social Responsibility bewertet. „Wir geben dem Thema Nachhaltigkeit eine hohe Priorität. Dabei haben wir gleich eine Silber-Medaille erringen können“, freut sich Dr. Stefan Stenzel, Geschäftsführer von VINCORION. „Das ist ein tolles Ergebnis, das auf dem Engagement vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beruht.“

Natürlich sei nachhaltiges Handeln gesellschaftlich ein sehr wichtiges Thema, wie Stefan Stenzel weiter erklärt, der Klimawandel betreffe ja alle Menschen. Die aktuelle Gesetzgebung der EU verpflichte zudem die Firmen nach und nach dazu, in der Unternehmensführung nachhaltige Ziele zu verankern. Das Thema wird in vielen Unternehmen, auch in der Industrie, diskutiert, wie Stefan Stenzel berichtet.

Laut den EU-Vorgaben müssen momentan Aktiengesellschaften einen Nachhaltigkeitsbericht anfertigen. Ab dem kommenden Jahr gilt die Verpflichtung für Firmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, ab 2024 für Betriebe mit über 1.000 Beschäftigen. Danach werden, voraussichtlich ab 2025, die großen Mittelständler verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht anzufertigen. Diese Berichte müssen auch unabhängig testiert werden, beispielsweise von Wirtschaftsprüfern.

„Sich hier richtig aufzustellen, ist eine Herausforderung für mittelständische Industrieunternehmen. Wir haben früh versucht, damit anzufangen, weil inzwischen auch viele Kunden nach den Nachhaltigkeitsbewertungen fragen“, sagt Stefan Stenzel. Die größeren Unternehmen seien nämlich ihrerseits verpflichtet, die Nachhaltigkeit ihrer Lieferanten zu bewerten.

Der Hintergrund zum Thema Nachhaltigkeit

Das zeigt, wie komplex das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen ist, auch in der Verteidigungsbranche. „CSR bedeutet Corporate Social Responsibility, dabei geht es um die soziale Verantwortung des Unternehmens“, sagt Astrid Biesterfeldt, Director Corporate Development bei VINCORION.

Die Abkürzung ESG stehe für „Enviroment, Social und Governance“ – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Dabei geht es um die Bewertung des sozialen Umfeldes im Unternehmen, also etwa um die Unternehmenskultur. Governance betrifft die korrekte Unternehmensführung, wie zum Beispiel die Einhaltung von Compliance Regelungen. „Die englische Abkürzung dieser drei Themen ist dann ESG“, fasst Biesterfeldt zusammen.

Übrigens geht es dabei neben dem Klima auch ums Soziale: „Es werden beide Bereiche abgedeckt“, sagt Astrid Biesterfeldt. „Beim Thema Soziales spielen faire Arbeitsbedingungen eine wichtige Rolle: Beispielsweise die Tarifvertragsbindung, die Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung und flexible Arbeitszeitenregelung. Wichtig ist auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz.“

Auch der Bereich Soziales zählt

Zu den Stärken von VINCORION in der Eco Vadis Bewertung zählen im Bereich Umwelt etwa die sichere Entsorgung von Gefahrenstoffen, die Verringerung des internen Abfalls, die Reinigung des Abwassers und die Versorgung mit erneuerbarer Energie, um nur einige Punkte zu nennen. Im Bereich Soziales wird die flexible Arbeitsorganisation besonders hervorgehoben, zum Beispiel durch Gleitzeit und Home Office. Auch die Gesundheitsvorsorge, die regelmäßigen Mitarbeiterschulungen und der transparente Prozess bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter zählen zu den Stärken des Unternehmens.

Im Bereich „Ethik“ führt der Bericht die Risikobewertungen zur Informationssicherheit positiv auf und die Freigabeverfahren für sensible Transaktionen, etwa für Geschenke und Reisen. Schließlich ist ein Nachhaltigkeitsverhaltenskodex für Lieferanten in Kraft und eine regelmäßige Lieferantenbewertung zu ökologischen und sozialen Praktiken.

Ein Unternehmen kann durchaus neue Chancen eröffnen, wenn es mehr auf Nachhaltigkeit setzt. „Wenn wir das Thema Soziales stärken, steigt die Attraktivität der Firma für Mitarbeiter und Bewerber“, erklärt Astrid Biesterfeldt. „Für Kunden sind wir mit guten Nachhaltigkeitswerten attraktiver, weil auch sie der Pflicht unterliegen, in der Lieferkette auf die ESG Kriterien zu achten. Damit fangen die Kunden jetzt schon an.“

Astrid Biesterfeldt rät mittelständischen Unternehmen dazu, den Organisationsaufwand nicht zu unterschätzen. „Es ist schon eine gewisse Aufgabe, alle Daten zusammenzutragen.“ Der Nachweis sei immer ein Zertifikat, eine Prozessbeschreibung oder Kennzahlen aus den Systemen. „Eine Notiz dazu reicht nicht. Man muss Anhand von Dokumenten nachweisen, dass das Unternehmen sich um die Themen Umwelt, Menschen- und Arbeitsrechte, Ethik und Nachhaltige Beschaffung kümmert. Das erst Mal ist der Aufwand besonders groß.“ VINCORION zum Beispiel führt aktuell eine Umfrage unter den Beschäftigen durch, mit welchen Verkehrsmitteln diese zur Arbeit kommen. Die Ergebnisse von den drei VINCORION Standorten in Deutschland können dann in künftige Bewertungen einfließen.

Auch will man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch stärker miteinbeziehen. In einem Unternehmensvideo erklärt Astrid Biesterfeldt, was es mit der Bedeutung der Nachhaltigkeit auf sich hat. „Jeder und jede kann dazu beitragen, sei es durch Vorschläge oder das eigene Verhalten am Arbeitsplatz“, streicht sie heraus.

Jahr für Jahr sind Verbesserungen geplant

VINCORION will sich jetzt Jahr für Jahr verbessern. „Man muss sich auch an neue Themen wagen, wenn man den Bereich Nachhaltigkeit kontinuierlich ausbauen will.“ So könnten zum Beispiel hausinterne Vorschriften noch einmal „abgeklopft“ werden. In internen Besprechungen, dem „CSD Board“, sitzen alle Verantwortlichen regelmäßig zusammen, um die Verbesserungsvorschläge dann zu diskutieren.

„Wir haben uns dem Thema mit unseren Fachleuten als Team gestellt“, fasst Astrid Biesterfeldt für VINCORION zusammen. „Das hat hervorragend geklappt. Das Zertifikat ist nun ein Jahr gültig und in einem Jahr bei der nächsten Bewertung wissen wir dann, was auf uns zukommt.“

EcoVadis untersucht anhand von 21 Nachhaltigkeitskriterien, wie verantwortungsbewusst Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung handeln. Weltweit kooperieren mehr als 90.000 Unternehmen aus 200 Branchen in 160 Ländern mit EcoVadis.

Pressemitteilung

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