eFP BG LTU Rotation läuft, Sicherheit bleibt auf hohem Niveau

11/02/2023

Die halbjährliche Rotation der Streitkräfte der NATO enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen (eFP BG LTU) ist in vollem Gange und wird mit dem Kommandowechsel am 9. Februar sichtbar und offiziell abgeschlossen. Die rund 1.700 Soldaten und das schwere Gerät der 12. Rotation werden dann von der 13. Rotation abgelöst.

Deutschland als Führungsnation für diese Battlegroup wird wieder das Kommando über die multinationale eFP BG LTU haben. Der Gefechtsverband umfasst Truppen aus Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, der Tschechischen Republik, Luxemburg und Belgien. Für die 13. Rotation wird eine kroatische Kampfkompanie die derzeitige belgische ersetzen.  Dennoch wird Belgien in der 13. Rotation mit Stabspersonal vertreten sein.

Die Stärke der eFP BG LTU bleibt mit Deutschland als Haupttruppensteller gleich. Während der Rotationsphase werden Personal und Material überlappend ausgetauscht, so dass die Einsatzbereitschaft gewährleistet ist.

Feierliche Übergabe im litauischen Rukla. (Alle Fotos: eFP BG LTU)

Truppen aus ganz Europa

Die derzeitigen deutschen Truppen stammen hauptsächlich vom Panzerbataillon 203 in Augustdorf, Deutschland. Sie werden durch Soldaten des Panzergrenadierbataillons 401 (Mechanisiertes Infanteriebataillon) in Hagenow abgelöst.

Neben Deutschland beteiligen sich sechs NATO-Verbündete an der eFP BG LTU I/2023: Die Niederlande, Norwegen, die Tschechische Republik, Kroatien, Luxemburg und Belgien. Zu den wichtigsten deutschen Einheiten in der eFP BG LTU I/2023 gehört das Panzergrenadierbataillon 401 mit den Schützenpanzern Marder 1A5 und den Kampfpanzern Leopard 2A6 des Panzerlehrbataillons 93, eine Batterie des Artillerielehrbataillons 325 mit Panzerhaubitzen PzH 2000 und eine Combat Service Support Company des Versorgungsbataillons 142 in Hagenow.

Die 43 Mechanized Infantry Brigade der Königlichen Niederländischen Armee stellt eine Kampfkompanie des 44 Mechanized Infantry Battalion mit einem Aufklärungs- und Pionierzug zur Verfügung. Die Einheit ist mit CV90, Boxern und Fenneks ausgerüstet.

Norwegen stellt derzeit die 3. Kampfkompanie der eFP BG LTU und wird anschließend eine Aufklärungskompanie bereitstellen. Kroatien wird sich der eFP BG LTU mit seiner Kampfkompanie aus der Guards Mechanized Brigade wieder anschließen und seinen AMV Patria 8×8 mitbringen. Sie werden die derzeitigen belgischen Chasseurs Ardennais, eine motorisierte Infanteriekompanie, ersetzen. Die Tschechische Republik wird eine CBRN-Kompanie aus ihrem 31. Regiment für radiologischen, chemischen und biologischen Schutz stellen. Ihre ersten Truppen sind bereits am 8. Januar eingetroffen. Belgien wird im Rahmen der 14. Rotation mit Kampftruppen zurückkehren.

Auch die Führung der eFP BG LTU wechselt vom derzeitigen Kommandeur, Oberstleutnant Marco Maulbecker, zu seinem Nachfolger, Oberstleutnant Lars Neitzel. Die deutsche Kontingentführung wird von Oberst André Hastenrath auf Oberst Wolfgang Schmidt wechseln.

Der scheidende Kommandeur der 12. Totation, Oberstleutnant Marco Maulbecker (rechts) erhält Auszeichnungen aus den Händen des litauischen Generalinspekteurs.

eFP BG LTU

Anfang 2017 hat die NATO begonnen, Soldaten nach Polen und in die baltischen Staaten zu verlegen. Die verstärkte Vorwärtspräsenz dient der Sicherung der osteuropäischen Staaten und der Abschreckung von Bedrohungen des Bündnisgebietes. Mit der “verstärkten Vorwärtspräsenz” reagierten die Mitgliedsstaaten auf die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland und die anhaltende Destabilisierung der Ukraine. Deutschland hat die Führung der Battlegroup in Litauen übernommen.

Die Battlegroup ist seit Januar 2017 hauptsächlich in Rukla, rund 100 Kilometer nordwestlich der litauischen Hauptstadt Vilnius, stationiert. Zudem ist Rukla nur etwa 100 Kilometer von der nächsten russischen Grenze und der häufig genutzte Truppenübungsplatz Pabradė nur wenige Kilometer von Weißrussland entfernt.

Die Streitkräfte ziehen mit ihrer kompletten Ausrüstung sowie sämtlichen Kampffahrzeugen und Munition in das Baltikum: Kampfpanzer Leopard 2A6, Schützenpanzer Marder 1A5, Panzerhaubitzen 2000, Radschützenpanzer Boxer, Schützenpanzer CV90 und andere Kampf- und Unterstützungsfahrzeuge. Das Fundament des Gefechtsverbands bilden mechanisierte und infanteristische Kräfte. Hinzu kommen Kampfunterstützungskräfte, wie CBRN-Abwehr, Aufklärung, Artillerie oder Ground Based Air Defense (GBAD). Die eFP BG LTU ist somit ein verstärktes Bataillon.

Change of Commane: Oberstleutnant Lars Nützel (links) übernimmt die eFP Battle Group von Oberstleutnant Marco Maulbecker (rechts). Die Übergabe führt durch der vorgesetzte Kommandeur der Iron Wolf Brigade, Oberst Aurelijus Motiejūnas.

Unterschied zur eVA Bde LTU

Die eFP BG LTU stellt den Hauptteil des NATO-Schutzes in Litauen dar. Sie ist vollständig in die litauischen Streitkräfte integriert. Die BG LTU ist nicht zu verwechseln mit den binationalen Verstärkungskräften, wie z.B. der enhanced Vigilance Activity Brigade Lithuania (eVA Bde LTU), die ebenfalls von Deutschland gestellt wird, oder den US-Streitkräften im Land.

Die eFP Battle Group wird von der NATO geführt.

Pressemitteilung

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