Das Amt für Heeresentwicklung als Nachfolger des Heeresamtes in der Konrad-Adenauer-Kaserne in Köln war eine Institution. Nicht nur die Haltestelle „Heeresamt“ der Kölner Verkehrsbetriebe zeigt das, sondern auch der Besuch des Kölner Dreigestirns zum 48. Mal in Folge. Seit der Aufstellung im Jahr 1956 war das „Hochhaus“ in der Brühler Straße in Köln-Raderthal das Symbol der Heeresentwicklung. Jetzt ist es Zeit für die rund 750 Mitarbeitenden des Amtes für Heeresentwicklung Abschied zu nehmen.
Aufgrund einer Neuausrichtung der Konrad-Adenauer-Kaserne musste für das Amt für Heeresentwicklung ein neuer Standort gefunden werden. Die Wahl fiel auf den AXA-Campus in der Colonia-Allee in Köln-Holweide. Mit dem Vertragsschluss begannen nicht nur die Umbauarbeiten, sondern auch das Zusammenführen zweier unterschiedlicher Unternehmenskulturen. Am Ende stellte man auf beiden Seiten fest, dass man zwar unterschiedliche Begriffe verwendet, aber in der Sache ähnlich unterwegs sei.
Mit einer feierlichen Schlüsselübergabe am Freitag, 5. Mai 2023, wurde nach dem Einzug der Amtsführung die neue Ära des Amtes für Heeresentwicklung inmitten einer zivilen Umgebung eingeläutet. Begleitet wurde die Übergabe durch die Bundestagsabgebordnete Serap Güler, die in ihrer Rede versicherte, dass „das Amt nun auf der richtigen Rheinseite sei“. Güler ist Mitglied des Verteidigungsausschusses und wolle sich weiter für eine gute und vollständige Ausstattung der Truppe einsetzen. Danach sprach noch der Bezirksbürgermeister Köln-Mülheim Norbert Fuchs, der sich über die Präsenz der Truppe in seinem Stadtteil sehr freue. Den symbolischen Schlüssel übergab Dr. Marc Daniel Zimmermann, Finanzvorstand der AXA Deutschland. Durch die moderne Gestaltung der Arbeitsumgebung in seinem Unternehmen sei die Kapazität für einen neuen „Mitbewohner auf dem Campus“ geschaffen worden. Zwei Gebäude wurden dadurch als Mietobjekt frei und auf dem Markt angeboten. Die Bundeswehr passe sehr gut auf den Campus und man freue sich über die neuen Mieter.
Generalmajor Klaus Frauenhoff, Amtschef des Amtes für Heeresentwicklung, zeigte sich nicht nur begeistert von der neuen Liegenschaft, sondern machte auch deutlich, dass man hier hervorragende Arbeitsbedingungen vorfindet. Für beide Seiten finden damit große Umzugsbewegungen ein Ende: die AXA verzeichnete rund 3500 Umzugsbewegungen in der Vorbereitung, das Amt für Heeresentwicklung findet sich jetzt in einer völlig neuen Umgebung wieder, hat innovativ neue Wege entwickelt und wird mit der modernen Infrastruktur weiter an Schlagkraft gewinnen.
Mit dem Einzug des Amtes sind auch Teile des Bundessprachenamtes und des Bundeswehrdienstleistungszentrums mit auf den AXA-Campus gezogen.
Das Amt für Heeresentwicklung in seiner heutigen Ausrichtung wurde zum 01.07.2013 aufgestellt. Seine Aufgabe ist die ganzheitliche Heeresentwicklung in Konzeption, Ausbildung, Organisation und Materialplanung. Es erarbeitet die Grundlagen für alle im Heer künftig benötigten Fähigkeiten, entwickelt die vorhandenen weiter und führt sie zu einem modernen, zukunftsfähigen System Heer zusammen. (Zielgerichtete Heeresentwicklung (bundeswehr.de)
