Vom 7. bis 21. Juni 2023 trainieren Angehörige der Schweizer Luftwaffe mit drei Helikoptern des Typs Super Puma und Cougar in Beja (POR). Die multinationale Helikopterübung «Hotblade» dient dazu, die taktischen Fähigkeiten mit anderen Nationen zu vergleichen und weiterzuentwickeln sowie die Interoperabilität zu verbessern. Für die Schweiz ist die Teilnahme eine Premiere.
In Portugal vertiefen die Schweizer Helikopterpilotinnen und -piloten einerseits ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Andererseits festigen sie die Verfahren des taktischen Lufttransportes in der Luft und in Zusammenarbeit mit den Bodentruppen unter erschwerten Bedingungen wie heisse Temperaturen, staubige Umgebung und bergige Topografie. Darüber hinaus kann die Luftwaffe auch einen Einsatz mit einem Helikopter-Detachement in derselben Grössenordnung trainieren, wie ihn die Armee auch in der Schweiz und im Ausland im Falle eines humanitären Hilfseinsatzes z.B. bei Naturkatastrophen leisten würde.
Erstmalige Teilnahme der Schweiz
Insgesamt reisen 32 Angehörige der Schweizer Armee nach Portugal; nämlich 10 Pilotinnen und Piloten, 3 Loadmaster, 2 Nachrichtenoffiziere sowie 5 Mechaniker, 7 Militärpolizisten und 5 Stabs-Mitarbeiter für die Missionsunterstützung. Organisiert wird die Übung von der portugiesischen Luftwaffe, die diese Helikopterübung als Mitglied und im Auftrag der Europäischen Verteidigungsagentur durchführt (European Defence Agency’s Helicopter Exercise Program EDA-HEP).
Für die Schweiz ist die Teilnahme eine Premiere. Die Übung wird bereits seit 2009 in Europa durchgeführt, letztmals im Sommer 2022 in Ungarn unter dem Titel «Fireblade». Insgesamt sechs Nationen mit rund 20 Helikoptern und mehreren Hundert Teilnehmenden sind vor Ort. Das Ziel ist es, die taktischen Verfahren des Lufttransportes über die Ländergrenzen hinaus zu trainieren (joint force operating scenario), Erfahrungen untereinander auszutauschen und einen Abgleich der Fähigkeiten zu erhalten. Die Teilnahme basiert auf der vom Bundesrat bewilligten Mitgliedschaft zum Helicopter Exercise Programme (HEP) für die Jahre 2021-2023.
Trainings in der Schweiz nur beschränkt möglich
Die Luftwaffe kann in der Schweiz die Ausbildung und das Training nicht vollumfänglich und nach den international gültigen Standards trainieren. Grund dafür sind unter anderem die kleinen und knapp verfügbaren Trainingsräume, eingeschränkte Flugbetriebszeiten, Auflagen bei der Anzahl Flugbewegungen auf den Flugplätzen, der dichte zivile Luftverkehr über der Schweiz sowie die hohe Besiedelungsdichte respektive der daraus resultierende Rücksichtnahme auf die Lärmbelastung der Bevölkerung.