Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und Diehl Defence haben am 22. Juni einen Vertrag für die Beschaffung von sechs Feuereinheiten des bodengebundenen Luftverteidigungssystems für die mittlere Reichweite IRIS-T SLM unterzeichnet. Diehl Defence als Generalunternehmer mit seinen Partnern HENSOLDT und Airbus werden die erste Feuereinheit planmäßig in 2024 der Luftwaffe zur Verfügung stellen. Mit der Beschaffungsmaßnahme wird eine bestehende Fähigkeitslücke im Bereich der bodengebundenen Luftverteidigung bei der Bundeswehr geschlossen und eine Stärkung der Landes- und Bündnisverteidigung erreicht. Der deutschen Luftwaffe ist das System bereits durch das Training für die ukrainischen Soldaten bekannt. Zugleich markiert die Beschaffung von IRIS-T SLM für Deutschland den Auftakt der European Sky Shield Initiative (ESSI), dem sich weitere Nationen anschließen können.
IRIS-T SLM, bestehend aus den Komponenten Startgerät, Radar und Gefechtsstand, ist auf die Abwehr von Bedrohungen durch gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Flugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 km und eine Höhe von bis zu 20 km ausgelegt. Es wird durch Unterstützungselemente wie Werkstatt-, Ersatzteil- und Nachladefahrzeuge ergänzt. Das System zeichnet sich durch seine hohe taktische Mobilität, Dislozierbarkeit der Startgeräte und Mehrfachzielbekämpfung bei geringem Personalaufwand aus.
Das System IRIS-T SLM überzeugt durch seine hervorragende Leistungsfähigkeit im operativen Einsatz in der Ukraine. Laut Kundenaussagen hat das System eine Trefferquote von 100 Prozent sogar in Angriffswellen mit über 12 Zielen erreicht.
Das Systemhaus Diehl Defence ist für IRIS-T SLM Systemintegrator aller Komponenten und liefert darüber hinaus das Startgerät und die Lenkflugkörper. HENSOLDT trägt das Multifunktionsradar TRML-4D bei. Von Airbus stammt die Gefechtsstand-Software IBMS-FC (Integrated Battle Management Software Fire Control).
Die gemeinsamen Lösungen von Diehl Defence, Airbus und HENSOLDT sind als rein deutsche Systeme nicht auf ausländische Technologie angewiesen und bieten deshalb ein Höchstmaß an Zulassung und Zertifizierung zum Betrieb in Deutschland und darüber hinaus eine höchstmögliche Versorgungssicherheit. Gleichzeitig sind sie mit der integrierten Luftverteidigungsarchitektur der NATO voll kompatibel und haben ihre Interoperabilität unter Beweis gestellt.
Mit der Beschaffung durch den deutschen Kunden baut Diehl Defence seine Marktposition als führendes Systemhaus für Luftverteidigungssysteme mit Produkten im operationellen Einsatz aus und stärkt seine Bedeutung als Pfeiler der europäischen Verteidigungsindustrie. Mit der Vertragsunterzeichnung Deutschlands haben sich insgesamt sieben Nationen für Luftverteidigungssysteme aus dem Hause Diehl Defence entschieden.