Am 16. August 2022 wurde das Maschinengewehr MG5 mit der Seriennummer Bw010000 vom Hersteller an Vertreter des BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) übergeben.
Knapp sieben Jahre nach der Übergabe des ersten MG5 wurde durch den Geschäftsführer von Heckler & Koch das zehntausendste MG5 an die Projektleiterin Maschinengewehre im Referat K6.2 des BAAINBw überreicht. Damit sind bereits mehr als die Hälfte aller bestellten MG5 ausgeliefert.
Das Maschinengewehr ist inzwischen gut in der Truppe angekommen. Dies bestätigen die regelmäßig positiven Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer. Dabei überzeugen vor allem das Trefferbild sowie die Möglichkeit, das Waffensystem mit der individuell einstellbaren Schulterstütze im Gefecht oder auf Übungen zu nutzen.
MG3 wird nach und nach abgelöst
Das MG5 löst nach und nach das Maschinengewehr MG3 ab, das seit mehr als 50 Jahren in der Bundeswehr genutzt wird. Das Projekt MG5 wurde bereits 2009 initiiert. Nach einer umfangreichen Marktsichtung und einer technischen Begutachtung der verfügbaren Maschinengewehre fiel die Auswahlentscheidung im Jahr 2013 auf das Maschinengewehr HK121 der Firma Heckler & Koch.
Nach einer erfolgreichen Qualifikation durch die Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition in Meppen folgten taktische und technisch-logistische Einsatzprüfungen der militärischen Organisationsbereiche. Ende 2015 wurde das erste seriengefertigte MG5 an die Bundeswehr geliefert und das Waffensystem mit der Genehmigung zur Nutzung offiziell 2016 bei der Truppe eingeführt.
Verschiedene Ausführungen für verschiedene Zwecke
Das MG5 wird in drei verschiedenen Versionen beschafft: MG5, MG5A1 und MG5A2. Alle Versionen verschießen Patronen im Kaliber 7,62mm x 51 und haben eine maximale Kampfentfernung von 1.000 Metern bei einer Kadenz von bis zu 800 Schuss pro Minute.
Die Version MG5 ist die Standardausführung des mittleren Maschinengewehrs. Neben einem Waffenrohr von 550 mm Länge und einem Zweibein besitzt es eine Zieloptik mit vierfacher Vergrößerung sowie eine höhen- und längenverstellbare Schulterstütze zur persönlichen Anpassung an die Bedürfnisse des Schützen.
Das MG5A1 ist die Einbauvariante dieses Waffensystems mit einer Rohrlänge von ebenfalls 550 mm. Im Gegensatz zur Standardvariante verfügt diese Version weder über eine Schulterstütze, noch über eine eigene Zieloptik. Mit einem speziellen Maschinengriffstück und entsprechendem Rüstsatz ist der Einbau in eine Waffenstation vorgesehen. Der Vorteil dieses Systems ist die Fernbedienbarkeit aus dem Inneren eines Fahrzeuges unter Schutz.
Die Infanterie-Version MG5A2 verfügt über ein Waffenrohr mit einer Rohrlänge von nur 460 mm. Damit ist es leichter und führiger als die Langrohrversionen. Außerdem können ein Sturmgriff sowie eine Gurttasche mit insgesamt 80 Schuss unterhalb der Waffe angebracht werden. Dadurch wird eine Nutzung im abgesessenen infanteristischen Kampf vereinfacht. Die einstellbare Schulterstütze ist bei dieser Ausführung ebenfalls vorhanden.
Autor: BAAINBw K6.2