Generalleutnant Günter Katz (Mitte) nach der offiziellen Übergabe der Dienstgeschäfte des Chefs des Stabes im Luftwaffentruppenkommando von Generalmajor Richard Frevel (rechts) an Oberst i.G. Daniel Draken (links) in der Flugbereitschaft des BMVg in Köln-Wahn. (Foto: Luftwaffentruppenkommando / Stabsfeldwebel Ingo Tesche)

Führungswechsel im Luftwaffentruppenkommando: Generalmajor Frevel übergibt an Oberst i.G. Draken

Lutz Krieg

Generalleutnant Günter Katz (Mitte) nach der offiziellen Übergabe der
Dienstgeschäfte des Chefs des Stabes im Luftwaffentruppenkommando
von Generalmajor Richard Frevel (rechts) an Oberst i.G. Daniel Draken (links)
in der Flugbereitschaft des BMVg in Köln-Wahn.
(Foto: Luftwaffentruppenkommando / Stabsfeldwebel Ingo Tesche)

Am 27. März 2025 fand in der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung in Köln-Wahn die feierliche Übergabe des Chefs des Stabes im Luftwaffentruppenkommando statt. Generalmajor Richard Frevel übergab nach 45 Dienstjahren in der Bundeswehr den Staffelstab an Oberst i.G. Daniel Draken. Die Zeremonie wurde von Generalleutnant Günter Katz geleitet, der zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur begrüßte.

In seiner Ansprache würdigte Generalleutnant Katz die herausragenden Leistungen von Generalmajor Frevel, insbesondere seine Führung während der Herausforderungen der vergangenen Jahre, darunter die COVID-19-Pandemie und der Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Bundeswehr befindet sich mit der Neuausrichtung in einem Veränderungsprozess, der auch im Luftwaffentruppenkommando spürbar wurde. So organisierte und koordinierte der Stab zentral Maßnahmen zur Ausbildungsunterstützung ukrainischer Soldaten, die Bereitstellung von Großgerät und die Unterstützung von Missionen zum Schutz des Bündnisses. Hierzu zählen auch andere weltpolitische Ereignisse, wie Evakuierungsoperationen im Sudan aufgrund der dortigen Ausschreitungen. Zudem führte der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel zu einem Krieg, bei dem die Luftwaffe zur Versorgung der Bevölkerung Hilfsgüterlieferungen per Luft auf Paletten im Gaza-Streifen abgeworfen hat. Er betonte Frevels Fähigkeit, dem Stab in bewegten Zeiten Ruhe und Stabilität zu verleihen. Generalleutnant Katz attestierte, dass diese kurz- und langfristigen Maßnahmen unter dem scheidenden Chef des Stabes professionell vorbereitet und hervorragend geführt wurden: „Well done und vielen Dank dafür.“ Ferner sei es Generalmajor Richard Frevel gelungen, die Balance zwischen seiner Rolle als Chef des Stabes eines Drei-Sterne-Kommandos und Standortältester von Köln zu halten. Dabei habe er auch nie die Verbindung zur Truppe verloren, sondern ganz im Gegenteil diese in den unterschiedlichsten Einheiten und Truppenteilen durch Besuche aktiv gesucht. Er sei als nahbare Führungspersönlichkeit gesehen worden, für die jeder einzelne Soldat, gleich welcher Dienstgradgruppe, im Mittelpunkt stand. Nicht nur mit Blick auf das Ende seiner Dienstzeit, sondern durch seine Art, Führungsstil und Leistung habe sich der Generalmajor seinen bevorstehenden Ruhestand wohlverdient.

Generalmajor Frevel reflektierte in seiner Abschiedsrede über seine 45-jährige Dienstzeit und drückte seine Dankbarkeit gegenüber seinen Vorgesetzten, Kollegen und seiner Familie aus. Er hob die Professionalität und den Einsatz des Stabes hervor und betonte den einzigartigen Charakter des Teams. Rund 80 % der deutschen Luftwaffe werden von dem etwa 1.000 Mann und Frau starken Stab geführt. Voller Dankbarkeit verabschiedete sich Herr Generalmajor Frevel bei seinem Stab mit dem Leitspruch: „Semper communis“ (immer gemeinsam), „Vielen Dank“. Zu Ehren des alten Chefs des Stabes, der in Köln geboren und aufgewachsen ist, spielte das Heeresmusikkorps Koblenz unter anderem eine Version des „Highland Cathedral“, die in Köln als „Du bes die Stadt“ bekannt ist. Ein Zeichen der engen Verbundenheit von Generalmajor Frevel und der Bundeswehr mit der Garnisonsstadt Köln.

Kurz darauf übernahm Oberst i.G. Daniel Draken, der zuvor als Kommandeur der Flugbereitschaft und zuletzt als Referatsleiter im Bundesministerium der Verteidigung tätig war, offiziell die Position des Chefs des Stabes. In seiner Rede betonte Oberst i.G. Draken die Bedeutung der bevorstehenden Herausforderungen angesichts der Ausrichtung und Umstrukturierung der Bundeswehr, gleichzeitig aber auch seine Zuversicht, diese gemeinsam mit dem erfahrenen Team des Luftwaffentruppenkommandos zu meistern. Sein Vorgänger habe einen optimalen Abholpunkt geschaffen und ihm eine hervorragende Einweisung in sein neues Tätigkeitsfeld gegeben.

Im Anschluss an die Hauptzeremonie fand in der Kasinogesellschaft die Übergabe der Dienstgeschäfte des Standortältesten Köln von Generalmajor Frevel an Oberst i.G. Draken statt. Diese Übergabe wurde von Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, geleitet. Unter den geladenen Gästen war neben der Oberbürgermeisterin Henriette Reker auch Serap Güler als Mitglied des Deutschen Bundestages. Frau Oberbürgermeisterin von Köln lobte in ihrer Rede die enge und gute Zusammenarbeit mit Herrn Generalmajor Frevel. Dabei betonte sie, dass die Bundeswehr ein unverzichtbarer Teil der Stadt Köln sei. Der Standort Köln sei dabei nicht nur zur Koordination internationaler Missionen und Einsätze wichtig, sondern auch vor Ort in diversen Ausnahmesituationen in Erscheinung getreten. Hierzu zählen die Corona-Pandemie, bei der Luftwaffensoldaten im Herbst 2020 das Kölner Gesundheitsamt unterstützten, oder die Flutkatastrophe im Sommer 2021 in der Region, wo die Luftwaffe schnell und leistungsstark half. Sie wünschte dem alten und neuen Standortältesten alles Gute. Die Frau Oberbürgermeisterin freue sich auf eine gute Zusammenarbeit mit Herrn Oberst i.G. Draken, der sich als Nicht-Kölner vom Niederrhein dennoch mit der Stadt und dem Dom identifizieren kann und sich heimisch fühlt.

Der Wechsel in diesen Schlüsselpositionen unterstreicht die kontinuierliche Anpassungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Mit Oberst i.G. Draken übernimmt ein erfahrener und engagierter Offizier die Verantwortung in einer herausfordernden Zeit. Sein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Luftwaffentruppenkommandos und zur engen Zusammenarbeit mit seinen Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstreicht seine Führungsstärke. Mit ihm steht dem Kommando eine kompetente Führungspersönlichkeit zur Seite, die die zukünftigen Aufgaben mit Entschlossenheit angehen wird.

Brigadegeneral Hans-Dieter Müller (rechts), Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen bei der offiziellen Übergabe der Dienstgeschäfte des Standortältesten Köln. In der Mitte steht der scheidende Standortältester Köln, Generalmajor Richard Frevel und links sein Nachfolger Oberst i.G. Daniel Draken. (Foto: Luftwaffentruppenkommando / Stabsfeldwebel Ingo Tesche)
Brigadegeneral Hans-Dieter Müller (rechts), Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen bei der offiziellen Übergabe der Dienstgeschäfte des Standortältesten Köln. In der Mitte steht der scheidende Standortältester Köln, Generalmajor Richard Frevel und links sein Nachfolger Oberst i.G. Daniel Draken. (Foto: Luftwaffentruppenkommando / Stabsfeldwebel Ingo Tesche)

ähnliche artikel

In einer Zeit, in der die Bedrohungslage für NATO-Staaten so angespannt ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr, müssen Streitkräfte an Land und zur See für verschiedenste Einsatzsituationen und Klimazonen gewappnet
Am zweiten Tag des DWT-Forums "Unbemannte Systeme X" in Bonn standen vertiefende Diskussionen zu den Einsatzmöglichkeiten, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven unbemannter Systeme im Fokus. Experten aus Industrie, Wissenschaft und Militär tauschten
Am 25. März 2025 begann im Maritim Hotel Bonn das zweitägige Forum „Unbemannte Systeme X“, organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT). Die zehnte Auflage der Veranstaltung brachte führende