Das deutsche Verteidigungsministerium hat heute eine Angebots- und Annahmeerklärung (Letter of Acceptance) für fünf Boeing P-8A Poseidon Flugzeuge im Rahmen des Foreign Military Sales (FMS) Prozesses der US-Regierung unterzeichnet. Mit dieser Bestellung wird Deutschland der achte Kunde des multimissionsfähigen Seefernaufklärers — nach den USA, Australien, Indien, Großbritannien, Norwegen, Korea und Neuseeland.
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat am heutigen Mittwoch ein Gespräch mit US-Verteidigungsminister Austin geführt und dabei ihre Freude darüber ausgedrückt, dass der Kauf von fünf P-8A Poseidon für die Bundeswehr eingeleitet werden kann.
Minister Austin begrüßte diese Entscheidung. Nachdem der Haushaltsausschuss dem Kauf vergange Woche zugestimmt hat, wird nun das Foreign Military Sales-Verfahren (FMS Case) eingeleitet und ein Vertrag gezeichnet.
Diese Beschaffung mit einem Finanzvolumen von rund 1,1 Milliarden Euro dient dem zwingend erforderlichen bruchfreien Fähigkeitserhalt zur Seefernaufklärung und der weiträumigen, luftgestützten U-Boot-Jagd.
Der Vertrag umfasst neben den fünf Luftfahrzeugen auch die dazugehörige Missions- und Kommunikationsausstattung, einen Ersatzteilerstbedarf nebst Zubehör, Bodenprüfgeräte und Sonderwerkzeuge, ein Missions-Unterstützungssystem sowie technisch-logistische Unterstützung.
„Boeing fühlt sich geehrt, Deutschland mit dem weltweit leistungsfähigsten Seefernaufklärer auszustatten“, sagte Michael Hostetter, Boeing Defense, Space & Security Vice President in Deutschland. „Wir werden weiterhin mit der US-Regierung, der deutschen Regierung und der Industrie zusammenarbeiten, um ein zuverlässiges Wartungspaket zu erstellen, das die Einsatzbereitschaft der P-8A-Flotte der Deutschen Marine sicherstellt.“
Die P-8A Poseidon bietet eine einzigartige Multimissionsfähigkeit und ist das einzige Flugzeug im Einsatz und in der Produktion, das die gesamte Bandbreite der maritimen Herausforderungen der europäischen Nationen erfüllt. Mit mehr als 130 Flugzeugen im weltweiten Einsatz und über 300.000 Gesamtflugstunden ist die P-8A für die globale U-Boot-Abwehr, Aufklärung und Überwachung sowie für Such- und Rettungseinsätze unverzichtbar.
„Diese Fähigkeit nach Deutschland zu bringen, ist ohne die Beiträge der deutschen Industrie nicht möglich“, sagte Dr. Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland, Zentral- und Osteuropa, Benelux und Nordeuropa. „Mit der P-8A werden wir unsere Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen weiter ausbauen, neue Arbeitsplätze schaffen und zum langfristigen Wirtschaftswachstum vor Ort beitragen.“
Zu den deutschen Unternehmen, die bereits Komponenten für die P-8A liefern, gehören die Aljo Aluminium-Bau Jonuscheit GmbH und die Nord-Micro GmbH. Kürzlich unterzeichnete Boeing weitere Vereinbarungen mit der ESG Elektroniksystem-und Logistik-GmbH und Lufthansa Technik über die Zusammenarbeit bei Systemintegration, Training, Support und Instandhaltung. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Zulieferern wird Boeing Support-, Schulungs- und Wartungslösungen anbieten, die die höchste Betriebsverfügbarkeit zur Erfüllung der Aufgaben der Deutschen Marine gewährleisten.