Innovationen sind kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis beharrlicher Entwicklungsarbeit – seit der Erfindung der Selbstleuchttechnologie trigalight prägt dieses Verständnis sämtliche Abläufe der Schweizer Mikrotechnikspezialistin. Um auch heute, über 50 Jahre später, mit derselben Innovationskraft voranzuschreiten, etablierte das Unternehmen eine neue Produktentwicklungsabteilung, in der klassische Entwicklungsmethoden um agile Arbeitsweisen erweitert werden. Produktideen sollen so schneller zur Marktreife geführt werden – auch mithilfe eines neuartigen PolyJet-3D-Druckers.
Getreu dem Motto „Innovationen schafft, wer innovativ ist“ entschied sich die mb-microtec ag mit ihrer Marke trigalight – weltweit führender Hersteller selbstleuchtender Tritiumgaslichtquellen für die Uhrenbranche – zur Implementierung neuer Arbeitsstrukturen und agiler Prozessmethoden. Mithilfe eines neu aufgebauten Entwicklungsteams sollen so Produktinnovationen noch gezielter entwickelt und deren Umsetzungsgeschwindigkeit gesteigert werden.
Enge Verzahnung von Entwicklung, Produktion und Verkauf
Als Produktionsunternehmen mit einer hohen Fertigungstiefe verfügt trigalight sowohl über die Expertise als auch die Infrastruktur für die Entwicklung und Herstellung seiner Selbstleuchttechnologie. Sämtliche Arbeitsschritte von der ersten Idee bis zur deren praktischer Umsetzung können vollständig intern abgebildet werden. Um diesen Prozess dennoch ganzheitlich auf Kundenbedürfnisse auszurichten und externes Feedback bereits in einem frühen Entwicklungsstadium einfliessen zu lassen, rief das Unternehmen Mitte 2020 eine gänzlich neuaufgestellte Produktentwicklungsabteilung ins Leben – mit neuem Personal, neuen Verantwortlichkeiten, und angesiedelt als dynamische Schnittstelle zwischen Produktion und Verkauf. Mithilfe agiler, an Design Thinking angelehnter Arbeitsmethoden sowie einer möglichst frühzeitigen Kunden- und Anwendereinbindung sollen Qualität und Geschwindigkeit der Produktentwicklung beschleunigt werden.
„Mit dem neuen Produktentwicklungsteam und dessen agiler Arbeitsweise können wir zeitgleich an mehreren Projekten arbeiten. Ziel ist aber nicht nur die Zeitersparnis, sondern auch, im Austausch mit unseren Kunden frühzeitig zu erkennen, ob eine Produktidee wirklich zu den Anforderungen im Markt passt. In der Konsequenz finden wir so nicht nur zu mehr Innovationen, wir erlangen auch ein tieferes Verständnis davon, ob und wie wir diese erfolgreich zur Marktreife führen können. Die Ergebnisse der internen Umstrukturierung sind also sowohl quantitativer, vor allem aber qualitativer Natur“, zieht Karsten Richter, Head of New Business and Product Development, nach eineinhalb Jahren ein positives Fazit. „Nach anfänglicher Skepsis sind wir überzeugt, dass die Neuaufstellung die absolut richtige Entscheidung war, um uns auch künftig als Qualitäts- und Innovationsführer dynamisch aufzustellen.“
Kritischer, schneller und konkreter
Bekannt für ihre energieunabhängige Selbstleuchttechnologie trigalight, sucht die Schweizer Innovationsmarke stets nach neuen Anwendungsfeldern. Für die Findung und Entwicklung neuer Ideen und auch, um schnellstmöglich auf Markttrends reagieren zu können, arbeitet das Team innerhalb kürzerer Intervalle. Mithilfe einzelner Projektetappen lassen sich Zwischenziele klarer definieren, und die Entscheidungsfindung wird beschleunigt.
„Benötigten wir früher noch von der ersten Idee bis zum vorführbaren Prototyp etwa eineinhalb Jahre, schaffen wir das nun innerhalb von zehn bis zwölf Monaten“, beschreibt Remo Pfaff, Engineer Product Development. „Vor allem aber spüren wir einen deutlich besseren Wissenstransfer innerhalb unseres Teams und zu den Schnittstellen aus Produktion und Verkauf. Einzelne Informationsteiche werden zu einem Informationsfluss. Die Mitarbeiter lernen, von Anfang an lösungsorientiert zu arbeiten, und das spüren auch unsere Kunden, die uns stärker als Solution Provider wahrnehmen.“
Ideen greifbar machen
trigalight ist eine einzigartige Selbstleuchttechnologie, um selbst feinste Uhrenkomponenten wie Zeiger, Indizes und Zahnräder konstant und ohne externe Energiezufuhr für Jahre zu beleuchten. Dank vielfältiger Individualisierungsmöglichkeiten, absoluter Sicherheit und der minimalen Einbaugröße bietet trigalight sowohl für die Ablesbarkeit der Zeit als auch das Uhrendesign einen echten Mehrwert. Um diesen potenziellen Neukunden noch greifbarer vorstellen zu können, greift das Produktentwicklungsteam neuerdings auch auf einen PolyJet-3D-Drucker zurück. Kostenpunkt: im mittleren fünfstelligen Bereich. Doch das Investment zahlt sich aus, und so ist das Gerät schnell zum täglichen Werkzeug geworden. Es erlaubt dem Produktentwicklungsteam, Vorrichtungen schneller zu konstruieren und direkt einem Realitätscheck zu unterziehen, und mithilfe von Trial-and-Error den Entwicklungsprozess zu beschleunigen. Statt dem Kunden Konzepte anhand von Skizzen zu präsentieren, nehmen diese nun in sämtlichen Graustufen, transparent oder in Vollfarbe sowie mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen Gestalt an.
„Die Transformation von Papier zu Prototyp sorgt für einen kreativeren, emotionaleren und konkreteren Austausch mit unseren Kunden“, konstatiert Karsten Richter. „Wenn wir heute zusammen mit einem Uhrenhersteller ein neues Modell entwickeln, können wir kurzerhand einen in Farbe und Größe originalgetreuen Prototyp erstellen – inklusive der Darstellung der späteren Integration der trigalight Leuchtelemente, etwa an Zeigern und Indizes. Dauerte das zuvor etwa drei bis vier Monate, gelingt es uns dank des 3D-Druckverfahrens nun über Nacht.“
Pioniergeist als Selbstverständnis
Seit der Erfindung von trigalight treibt die mb-microtec ag die Weiterentwicklung ihrer energieunabhängigen Selbstleuchttechnologie sowie der eigenen Infrastruktur stetig voran. 2018 erfolgte der Umzug an den neuartigen Firmensitz, der neben dem weltweit modernsten Tritium-Überwachungssystem eine klimakontrollierte Produktionsfläche und umfängliche Sicherheitsstandards aufweist, und für seine nachhaltige Bauweise Minergie-zertifiziert ist. Im Dezember 2020 erfolgte nach langjähriger Entwicklung die erfolgreiche Inbetriebnahme der weltweit ersten und einzigen Tritium-Recyclinganlage, die einen geschlossenen Lebenszyklus der Produkte des Unternehmens ermöglicht. Pioniergeist bedeutet für die Schweizer Mikrotechnikspezialistin, sich immer wieder selbst zu hinterfragen und der „Macht der Gewohnheit“ durch Investitionen und strukturelle Veränderungen gezielt zuvorzukommen.