Mit einem feierlichen Appell auf dem Fliegerhorst Wunstorf hat Generalleutnant Holger Neumann am 27. Mai 2025 das Kommando über die Luftwaffe übernommen. Er tritt damit die Nachfolge von Generalleutnant Ingo Gerhartz an, der künftig als Befehlshaber das NATO Allied Joint Forces Command (JFC) im niederländischen Brunssum führen wird – eines der drei strategischen Hauptquartiere der Allianz in Europa.

Neuer Inspekteur der Luftwaffe: Generalleutnant Holger Neumann übernimmt Kommando

Lutz Krieg

Bei der feierlichen Übergabe des Luftwaffenkommandos auf dem Fliegerhorst
in Wunstorf würdigte Verteidigungsminister Boris Pistorius die Leistung der
Truppe und betonte: „Die Aufgaben bleiben herausfordernd und sie werden
weiter wachsen.“ Generalleutnant Ingo Gerhartz (rechts) übergab das
Kommando an seinen Nachfolger Generalleutnant Holger Neumann (links).

Foto: (Bundeswehr/Francis Hildemann)

Mit einem feierlichen Appell auf dem Fliegerhorst Wunstorf hat Generalleutnant Holger Neumann am 27. Mai 2025 das Kommando über die Luftwaffe übernommen. Er tritt damit die Nachfolge von Generalleutnant Ingo Gerhartz an, der künftig als Befehlshaber das NATO Allied Joint Forces Command (JFC) im niederländischen Brunssum führen wird – eines der drei strategischen Hauptquartiere der Allianz in Europa.

Die Übergabe des Kommandos fand im Beisein zahlreicher militärischer und ziviler Gäste statt, darunter Verteidigungsminister Boris Pistorius. In seiner Ansprache würdigte Pistorius die Amtszeit von Gerhartz als Phase „verantwortungsvoller Führung in einer Phase tiefgreifender sicherheitspolitischer Umbrüche“. Mit ruhiger Hand und klarem Kompass habe dieser die Luftwaffe durch bewegte Jahre geführt – von der Pandemie bis zur sicherheitspolitischen Zeitenwende.

Generalmajor Holger Neumann, zuletzt Kommandeur der Fliegenden Verbände im Luftwaffentruppenkommando in Köln, bringt breite Führungserfahrung aus nationalen und multinationalen Einsätzen mit – sowie mehr als 2.800 Flugstunden auf verschiedenen Plattformen. Bereits 2014 nahm er am ISAF-Einsatz in Afghanistan teil, später führte er unter anderem das Taktische Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau.

In seiner Antrittsrede unterstrich Generalmajor Neumann die gewachsene Verantwortung der Luftwaffe im aktuellen sicherheitspolitischen Kontext:

„Die Deutsche Luftwaffe ist zurück! […] Der klassische Kernauftrag von Luftstreitkräften, das Erringen und Erhalten von Luftüberlegenheit, ergänzt durch das Erhalten der Nutzbarkeit des Weltraums, steht wieder im Mittelpunkt.“

Im Zentrum seiner Amtszeit steht die technologische und strukturelle Weiterentwicklung der Luftwaffe: Mit der Einführung der F-35 als Träger der nuklearen Teilhabe, der CH-47F „Chinook“ als neuem Transporthubschrauber und dem Flugabwehrsystem Arrow sowie dem Ausbau des Weltraumkommandos erhält die Luftwaffe neue strategische Fähigkeiten.

Dabei hebt Generalmajor Neumann hervor:

„Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen für ihren Eid, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen – mit Stolz.“

Auch die alltäglichen Anforderungen ändern sich spürbar: Von soldatischen Grundfertigkeiten über Wachdienste bis zur Vereinbarkeit von Einsatzbereitschaft und Familie – der Anspruch auf „Kriegstüchtigkeit“ wird zur realen Herausforderung.

Der Führungswechsel markiert den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte der Luftwaffe – mit klarer Ausrichtung auf Landes- und Bündnisverteidigung, auf technologische Souveränität und internationale Verlässlichkeit im Rahmen der NATO.

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