Die neue Heimatschutzdivision erhält mit der Neuaufstellung eine eigene Truppenfahne.
Der Heereschef, Generalleutnant Alfons Mais (rechts), überreicht sie an den ersten
Divisionskommandeur, Generalmajor Andreas Henne.
(Foto: Bundeswehr/Marco Dorow)
In einem bedeutenden Schritt zur Stärkung der nationalen Verteidigungsfähigkeit hat die Bundeswehr ihre Heimatschutzkräfte neu organisiert. Am 14. März 2025 wurden diese Kräfte vom Territorialen Führungskommando an das Heer übergeben. Dieser feierliche Akt markiert den Beginn einer umfassenden Neuausrichtung im Heimatschutz.
Ein zentrales Element dieser Reform ist die Aufstellung der Heimatschutzdivision, die am 1. April 2025 offiziell ihre Arbeit aufnehmen wird. Diese Division wird als vierter Großverband des Heeres fungieren und die bisherigen drei Divisionen ergänzen. Ihr Hauptauftrag besteht im Schutz und der Sicherung des deutschen Territoriums, wobei sie sowohl für militärische Aufgaben als auch für den Katastrophenschutz und die zivile Unterstützung vorgesehen ist.
Struktur der Heimatschutzdivision
Die Heimatschutzdivision gliedert sich in sechs Heimatschutzregimenter. Die ersten fünf Regimenter wurden bereits in die neue Struktur integriert, während das sechste Regiment im Oktober 2025 aufgestellt werden soll. Jedes Regiment besteht aus einer Stabs- und Versorgungskompanie, einer Unterstützungskompanie, einer Ausbildungskompanie und mehreren Heimatschutzkompanien mit regionaler Bezeichnung.
Aufgaben und Einsatzspektrum
Die Heimatschutzdivision der Bundeswehr übernimmt ein vielfältiges Aufgaben- und Einsatzspektrum, das auf den Schutz und die Sicherheit Deutschlands ausgerichtet ist. Ihre Hauptaufgaben umfassen Schutz- und Sicherungsaufgaben sowie den Objektschutz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung. Ein zentrales Element ist der Schutz kritischer Infrastruktur, wozu Energie- und Wasserversorgung, Verkehrsknotenpunkte sowie digitale Netzwerke zählen. Die Division unterstützt zudem befreundete Streitkräfte im Rahmen des Host Nation Supports und leistet Aufmarschunterstützung für NATO-Kräfte. In enger Zusammenarbeit mit Polizei und Katastrophenschutz trägt sie zur Erhaltung der inneren Sicherheit bei und unterstützt den zivilen Katastrophenschutz bei schweren Naturkatastrophen oder Unglücksfällen. Darüber hinaus ist die Division für die Absicherung militärischer Einrichtungen und strategisch wichtiger Standorte verantwortlich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Bekämpfung hybrider Bedrohungen, insbesondere der Abwehr von Cyberangriffen und Desinformationskampagnen. Im Falle von Terror- oder Sabotageakten ist die Division befähigt, effektiv einzugreifen.
Integration der Reservisten
Ein signifikanter Anteil der Heimatschutzkräfte besteht aus Reservisten, die eng mit aktiven Soldaten zusammenarbeiten, um die Einsatzbereitschaft und Flexibilität der Division zu gewährleisten. Jeder wehrrechtlich verfügbare Reservist kann in die Heimatschutzkräfte beordert werden, wobei der Aufwuchs durch eine für den Einsatz notwendige Ausbildung und Ausstattung lagegerecht begleitet wird.
Mit der Integration der Heimatschutzkräfte in das Heer und der Aufstellung der neuen Division unterstreicht die Bundeswehr ihre Anpassungsfähigkeit an aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen und ihre Verpflichtung zur Verteidigung des Heimatlandes.