Rolls-Royce präsentiert auf der Marine-Fachmesse Euronaval in Paris vom 18. bis 21. Oktober seine mtu-Technologien für nachhaltigen Antrieb, Energieversorgung, Automation und Service unter dem Motto ‚Pioneering the journey to Net Zero‘ (Halle 6, Stand 568). Im Mittelpunkt stehen besonders saubere und effiziente mtu-Diesel-Motoren, die auch für den Einsatz mit nachhaltigen Kraftstoffen geeignet sind, neuartige digitale Service-Lösungen und Zukunfts-Technologien, die das Unternehmen derzeit zunächst für den Einsatz in der zivilen und kommerziellen Schifffahrt entwickelt. Dazu gehören Hybrid-, Methanol- und Brennstoffzellensysteme.
Klaus Schmidt, Director Naval Application Engineering beim Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems, sagt: „Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit erhalten derzeit auch im Marine-Bereich eine wachsende Bedeutung. Wir wollen die Euronaval dazu nutzen, mit unseren Partnern aus Industrie und den Streitkräften in den Dialog darüber zu kommen, welche klimafreundlichen Lösungen die richtigen für die vielfältigen Marine-Anwendungen sein werden.“
Rolls-Royce Power Systems entwickelt sich vom Motorenhersteller zum Anbieter integrierter nachhaltiger Lösungen von der Brücke bis zum Propeller. Der Rolls-Royce-Geschäftsbereich geht als Pionier mit der Entwicklung von Methanolmotoren voran und hat bereits Hybrid-Antriebssysteme für die Schifffahrt im Portfolio. Bald sollen Brennstoffzellenlösungen als weitere klimafreundliche Strom- und Antriebslösung folgen. Im kommenden Jahr wird Rolls-Royce seine mtu-Marinemotoren der Baureihen 2000 und 4000 für nachhaltige Kraftstoffe freigeben. Damit kann ohne Änderung an der Infrastruktur der CO2-Ausstoß von vorhandenen Dieselmotoren um bis zu 90 Prozent gegenüber der Verwendung fossilen Diesels gesenkt werden. Auch die kürzlich auf der SMM vorgestellten zukünftigen Versionen der bewährten Marine-Großmotoren der mtu-Baureihen 1163 und 8000, die die Emissionsrichtlinie IMO Tier III mit mtu SCR-Systemen erfüllen werden, sollen für den Einsatz mit nachhaltigen Kraftstoffen freigegeben werden.
„Synthetische Kraftstoffe aus nachhaltigen Quellen halten wir für die Marine-Anwendung für die realistischste Option auf dem Weg zu klimafreundlicherer Nutzung, zumindest für größere Kampfschiffe“, sagt Klaus Schmidt. „Als Unternehmen, das seinen Kunden stets die beste und passendste technische Lösung anbieten möchte, sind wir mit unseren aktuellen Entwicklungen aber auch auf andere Szenarien vorbereitet. Wir freuen uns auf den Austausch mit unseren Partnern und Kunden während der Euronaval und darüber hinaus.
Zur Lösungsanbieter-Strategie von Rolls-Royce Power Systems gehört auch die neuartige Augmented-Reality-Technologie (AR), die das Unternehmen auf der Euronaval präsentiert. Sie ist eine Antwort auf die Herausforderung für viele Marinen, immer komplexere Antriebssysteme mit weniger Personal während immer längerer Einsätze in Gang halten zu müssen. Die mtu AR-Technologie fungiert als eine Art digitaler Assistent: Sie stellt die Funktionsweise von Antriebs- und Energiesystemen durch eine Kombination von Text, Animationen und Videos sehr anschaulich und leicht verständlich dar und kann unter anderem bei Wartungs- und Reparaturarbeiten helfen. Dazu projiziert das AR-System Informationen auf die reale Hardware und zeigt etwa bei einer Wartung direkt am Motor, welche Schritte wie und mit welchen Teilen und Werkzeugen durchgeführt werden müssen. Darüber hinaus kann das AR-System auch anzeigen, wo sich Komponenten befinden, zum Beispiel Sensoren, die eine Fehlermeldung ausgelöst haben, und den Nutzer dorthin führen.
Die mtu AR-Technologie kann entweder über eine Brille oder ein mobiles Gerät (Tablet oder Smartphone) genutzt werden. Sie sorgt für ein verbessertes Verständnis der Funktionsweise von Systemen, vereinfacht die Wartung, ermöglicht Selbsthilfe auch ohne langjährige Erfahrung der Besatzung und erhöht die Sicherheit an Bord. Diese Neuentwicklung von Rolls-Royce leistet somit einen weiteren wichtigen Beitrag dazu, dass Marinen ihren Auftrag zuverlässig und erfolgreich erfüllen können.