Im Auftrag des Bundes baut die Abeking & Rasmussen Schiffs- und Yachtwerft (A&R) in Lemwerder drei Mehrzweckschiffe für den Einsatz in deutschen Gewässern. Die Planung und Konzeption sowie die Ausschreibung und fortlaufende Baubegleitung erfolgt durch die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Referat Schiffstechnik. Die mehr als 90 Meter langen Schiffe der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ersetzen in den nächsten Jahren insgesamt drei ältere Schiffe.
Jedes der Schiffe erhält Antriebsmotoren mit einer Gesamtleistung von jeweils 12.000 kW, die mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden. Als Bugstrahlruder erhalten zudem alle drei Schiffe je einen Voith Inline Thruster (VIT) 1650 mit einer Eingangsleistung von 900 kW. „Es freut uns sehr, dass Abeking & Rasmussen au ch bei diesem Auftrag auf bewährte Voith-Technologie setzt und unsere gute Zusammenarbeit fortsetzt“, so Oliver Lenz, Sales Application Manager bei Voith.
Der VIT hat sich bereits in vielen Offshore-Versorgungsschiffen, Kreuzfahrtschiffen oder luxuriösen Yachten bewährt. Deren Eigner, Besatzungen und Passagiere schätzen das Antriebskonzept wegen seiner extremen Laufruhe sowie seiner kurzen Reaktionszeiten auf Steuerbefehle, die ein exaktes dynamisches Positionieren ermöglichen. Beide Vorteile waren bei Vergabe des Auftrags an Voith maßgeblich für Werft, Bauaufsicht und Betreiber. Denn die Mehrzweckschiffe erhalten sowohl eine Landefläche für Hubschrauber auf dem Vorderschiff als auch eine Winschfläche am Heck. Die exakte dynamische Positionierung mit dem VIT hilft, im Einsatzfall Personen und Material über diese beiden Wege sicher an Bord zu bringen.
Ein weiteres Argument für die Auftragsvergabe an Voith war die kompakte Bauweise des VIT. Denn konstruktionsbedingt benötigt der VIT weder Antriebswelle noch Getriebe. Da der Elektromotor direkt im VIT integriert ist, entsteht direkt über dem Antrieb Platz im Rumpf. Das bringt deutliche Platzvorteile gegenüber einer konventionellen Lösung. Das Konstruktionsprinzip des VIT führt auch zu einer direkteren Umsetzung der Antriebsleistung, was die Schubausbeute und damit die Effizienz erhöht. Dies hilft, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.