Die Rekrutenabordnung: Sechs Rekrutinnen und Rekruten gelobten
stellvertretend für Kameradinnen und Kameraden der Verbände an der
Truppenfahne. Unter ihnen ist auch Panzergrenadier (Offizieranwärter)
Dimitri A. (grünes Barrett)
Foto: Bundeswehr/Ingo Tesche
Auf Einladung von Landtag und Landesregierung legten rund 420 Rekrutinnen und Rekruten ihr Gelöbnis vor der „Herzkammer“ der Demokratie
Historisch: Rund 420 Rekrutinnen und Rekruten aus acht Verbänden gelobten vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen. Es war das größte Feierliche Gelöbnis im Jahr 2025 und erstmalig in diesem Rahmen in der Landeshauptstadt. Warum sich die jungen Soldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr entschieden haben und wie sie den besonderen Tag vor dem Landtag erlebten.
Es war das größte Feierliche Gelöbnis im Jahr 2025 und erstmalig in diesem Rahmen in der Landeshauptstadt. Warum sich die jungen Soldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr entschieden haben und wie sie den besonderen Tag vor dem Landtag erlebten.


„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“ – stellvertretend für 100 Rekrutinnen und Rekruten des Panzergrenadierbataillons 212 gelobte Panzergrenadier (Offizieranwärter) Dimitri A. (23) an der Truppenfahne. Im Publikum saßen sein Vater und seine Freundin und verfolgten den feierlichen Akt stolz.
Für Panzergrenadier (OA) Dimitri A. ein sehr besonderer Moment. Er leistete seinen Fahneneid gemeinsam mit rund 420 Rekrutinnen und Rekruten aus acht Verbänden vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen, vor den Augen von knapp 2.000 Gästen, im Beisein politischer Prominenz und vor allem auf Einladung der Landespolitik in diesem öffentlichen Raum. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, Landtagspräsident André Kuper, Innenminister Herbert Reul und Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, gratulierten den jungen Soldatinnen und Soldaten.
Der 23-Jährige Dimitri: „Es ist super wichtig, dass die Öffentlichkeit sieht, dass wir wehrhaft sind. Wir haben jeden Monat Rekrutinnen und Rekruten, die im Notfall ihr Leben geben, um das Land zu verteidigen. Daher ist es wichtig, dass Politik und Öffentlichkeit die Bundeswehr sehen.“
Im Juli 2025 begann Panzergrenadier Dimitri mit seiner Basisausbildung im Panzergrenadierbataillon 212 in Augustdorf. Bisher gab es in seiner Familie keinen Bezug zum Militär. Dimitri: „Daheim haben wir natürlich über die Bedeutung des Akts gesprochen.“
Der junge Mann aus Soest: „Dienen ist kein Arbeitsvertrag; es geht über Grenzen eines schriftlichen Vertrages hinaus.“ Und mit jedem Tag als Soldat wird ihm „die Ernsthaftigkeit meines Jobs wichtiger.“ Auch wenn die Ausbildung alles andere als einfach ist. Dimitri: „Meine Freunde fragen mich am Wochenende manchmal: Macht es Dir denn Spaß? Ich sage dann: ,Es macht überhaupt keinen Spaß, aber es macht Bock.‘ Denn es macht keinen Spaß zwölf Kilometer mit 40 Kilogramm Ausrüstung durch den Wald zu laufen. Aber am Ende macht es Bock, weil ich weiß, wofür und warum ich es mache.“

Rund 420 Rekrutinnen und Rekruten aus acht Verbänden aus ganz Deutschland nahmen am ersten Feierlichen Gelöbnis vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen teil. Außer den Augustdorfer Panzergrenadieren waren Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrbataillons aus Höxter, vom Aufklärungsbataillon 7 aus Ahlen, vom Versorgungsbataillon 7 aus Unna, vom Deutsch/Britischen Pionierbrückenbataillon 130 aus Minden, vom Heimatschutzregiment 2 aus Münster und vom Wachbataillon aus Berlin. Hintergrund für den Feierlichen Akt war ein Parlamentsbeschluss. Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen: „Dieses Feierliche Gelöbnis ist historisch: Zum ersten Mal geloben Rekrutinnen und Rekruten vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen. Sie leisten ihren Eid vor der ,Herzkammer‘ der Demokratie im Bundesland auf ausdrücklichen Wunsch der politischen Leitung unseres Landes NRW.“ Brigadegeneral Müller bedankte sich für die Wertschätzung der „Staatsbürgerinnen und -bürger in Uniform“.
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„Der Landtag steht für unsere freiheitliche Gesellschaft“, begrüßte Ministerpräsident Hendrik Wüst die Rekrutinnen und Rekruten. Und weiter: „Sie alle gehen heute einen großen Schritt, sie verpflichten sich unserer Verfassung. Sie sind das Schutzversprechen des Staates an die Menschen und an die Gesellschaft. Dafür sage ich Ihnen von Herzen Danke.“
„Die Bundeswehr ist mit ihren Soldatinnen und Soldaten fest in der Mitte unserer Gesellschaft verwurzelt“, betonte auch Landtagspräsident André Kuper.
Zurück zu Panzergrenadier Dimitri A.: Anders als seine Kameraden gelobte er nicht in der Formation mit seinen Kameradinnen und Kameraden, sondern als Teil der Rekrutenabordnung an der Truppenfahne: „Ich stand im Mittelpunkt. Da wurde mir einmal mehr bewusst: Das ist wichtig. Das ist kein Spiel. Es ist eine ernsthafte Sache, die ich hier nachspreche. Und meine Kameraden schauten nach vorne zu mir. Ich sprach in ihrem Namen und weiß: Sie verlassen mich auf mich. Das ist der Begriff der Kameradschaft: Wir verlassen uns aufeinander.“
Um den Zusammenhalt der Truppe zu stärken, riefen die Panzergrenadiere im Anschluss an den feierlichen Akt ihren Schlachtruf auf der Landtagswiese. „Dran! Drauf! Drüber“ schallte es bis zu den Besuchern in den hinteren Reihen. Panzergrenadier Dimitri: „Das fühlte sich ganz besonders an. Wenn wir in drei Zügen mit über 100 Männer und Frauen dort stehen und auf einmal rufen: Dran! Drauf! Drüber! – Da kriege ich Gänsehaut.“
Landeskommando Nordrhein-Westfalen