Annähernd 20.000 Soldatinnen und Soldaten tun beim Sanitätsdienst der Bundeswehr Dienst und leisten im dritten Jahr der Corona-Pandemie Unglaubliches. Der eigentliche Auftrag geht inzwischen weit über die Grenzen des eigenen Organisationsbereichs hinaus. Das zeigen die Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen der Operation „Kleeblatt“ zum Ende des vergangenen Jahres. Aber auch die Orientierung hin zur Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) erfordert einen deutlichen Aufwuchs des Sanitätsdienstes in allen Leistungsbereichen. War die Ausrichtung der Bundeswehr – und somit des Sanitätsdienstes – in den zurückliegenden Jahren zunehmend auf den Auftrag des Internationalen Krisenmanagements (IKM) ausgerichtet, so ergeben sich jetzt neue Koordinaten im Kontext neuer besorgniserregender Bedrohungen. Die Anforderungen von Nato und EU sprechen eine klare Sprache: Bei einem erhöhten Patientenaufkommen im Szenario LV/BV kommt der Patientensteuerung eine Schlüsselrolle zu. Das hatte der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, schon im letzten Jahr im Gespräch mit der wt gesagt und davor gewarnt, dass die besten Planungen aber nichts bringen, wenn nicht die Strukturen mit genügend Personal aufgefüllt werden können. Bei einem wt-Interview am 25. Januar fasste der Generalarzt zusammen, dass die Agenda Personal mit weiteren Anpassungen bei der Aus- und Weiterbildung ganz zuoberst angesiedelt sein muss, um – auch bei den üblichen Verdrängungseffekten bei der Nachwuchsgewinnung – eine zuverlässige und hochwertige Unterstützung für die Aufträge der Bundeswehr leisten zu können. Denn: Die Orientierung auf die neue Lage gelingt nur mit einem großen Aufgebot an erstklassig ausgebildetem und in multinationaler Zusammenarbeit konsequent weit entwickelten Personalapparat. Lesen Sie das ganze Exklusiv-Interview mit dem Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr an dieser Stelle ab Mitte Februar.
Stefan Nitschke